Na nu… schon wieder Besuch ?!
Dass uns so viele Menschen auf unserer Reise besuchen würden, hätte wir uns im Leben nicht erträumen können! Alles begann mit Marcus in Kalifornien, kurze Zeit später folgte der tolle Überraschungsbesuch von unseren Freunden Robert & Diana in Florida. Auch in Asien hörten die bekannten Gesicherter nicht auf – mit Max & Robert 2 reisten wir gemeinsam durch den Süden von Thailand und einige Monate später, musste Gena einen Besen fressen, da sich ihre Eltern doch tatsächlich ins Flugzeug gewagt und uns in Vietnam besucht haben. Und nun, so kurz vor dem Ende der Weltreise, ging es wieder zum Flughafen, wo wir zum zweiten Mal auf dieser Reise unseren Freund Robert in die Arme schlossen. Gemeinsam werden wir in drei Wochen viele Orte im Zentrum Japans bereisen. Los ging es direkt mit dem ersten Kulturschock: die übervolle U-Bahn zum Feierabendverkehr in Tokyo!
Es war wunderschön, ein bekanntes Gesicht zu sehen und mal wieder einen Freund um uns herum zu haben. Dennoch war es ein komischer Gedanke, drei Wochen lang nicht mehr nur zu zweit zu reisen. Die 24/7 Zweisamkeit müssen wir sowieso ablegen, denn das geht in Deutschland nicht mehr!
Nachdem wir in unserem Kapsel-Hostel im Stadtteil Shinjuku eingecheckt hatten, stürzten wir uns ins Nachtleben, welches in Shinjuku nicht gerade unspektakulär ist. Lauter blinkende Bildschirme kleben an den Wolkenkratzern, Menschenmassen nahmen die Gehwege ein und überall ertönte unterschiedliches Gebimmel aus den bunten Läden. Hallo Großstadt!
Gut gesättigt, stöberten wir noch ein wenig durch einige der vielen Spielhallen. Besonders das Trommelspiel Taiko Notatsujin hatte es uns angetan! 😀 Livemusik, interessant gekleidete Menschen und die ein oder andere lustige Begegnung waren auch noch dabei. Ein gelungener erster Abend ging zu Ende und wir vielen müde in unsere Kapseln.
Im Schatten des Meiji-Shrines
Die erste Nacht in so einer Kapsel war so lala. Für uns deutsche Riesen ganz schön klein und die Lautstärke… nun ja, wie die eben so ist bei 100 Menschen in einem Raum! 😀 Aber wenn man schon mal in Tokyo ist, sollte man eben auch mal in einer Kapsel geschlafen haben, gehört dazu!
Die kurze Nacht konnte uns dennoch nicht davon abhalten, am nächsten Tag Tokyo voller Tatendrang zu erkunden. Wir besuchten an diesem Tag den Meiji-Shrine, der Dank dschungelähnlicher Parkanlage viel Schatten bot. Der Shinto-Shrine ist über 100 Jahre alt und wurde für die Tugenden des Kaisers Meiji errichtet.
Aus allen Richtungen
Nicht weit vom Meiji-Shrine entfernt befindet sich der Bezirk Shibuya, der Dreh- und Angelpunkt Tokyos. Zwar gibt es in jeden der 23 Bezirke dieser Riesenstadt viele Menschen, doch Shibuya toppte alles bisher Erlebte! Menschenmassen strömen von einer U-Bahnstation zur nächsten und alle müssen über genau eine Kreuzung: der berühmten Shibuya Crossing. Zebrastreifen in alle Himmelsrichtungen, kaum erkennbar, weil so viele Körper sie verdecken, führen zu den unterschiedlichsten Orten. Banken, Shoppingtürme, Universitäten und anderen Bürokomplexen. Dank Bruno´s Geheimtipp, konnten wir die Kreuzung von einem Bürogebäude im 17. Stock bestaunen. Denn normalerweise zahlt man viel Eintritt, um von einer der Aussichtsplattformen einen Blick auf die Kreuzung zu erhaschen. Auch wir überquerten die Kreuzung und waren erstaunt, wie ruhig und geordnet ein von oben wirkendes Menschenchaos sein kann! Wem es doch zu viele Menschen sind, der kann sich direkt neben der Kreuzung zu Hachiko in den Schatten gesellen. Der als treueste Hund der Welt geltende Hachiko, wartete hier am Bahnhof Shibuya jeden Tag auf sein Herrchen, einem Professor an der kaiserlichen Universität. Auch nach dem Tod des Professors, setzte er dieses Ritual bis zu seinem eigenen Tod jeden Tag fort. Er gilt noch heute als Symbol der Treue.
Zeit für das Wahrzeichen der Stadt
Am Nachmittag wurde es aller höchste Zeit, jemanden zu besuchen, den wir schon das ein oder andere Mal erblickt haben. Manchmal schaut er durch eine enge Gasse hindurch, manchmal ragt er sogar über einige der Häuser hinaus. Die Rede ist vom Wahrzeichen Tokyos: dem Tokyo Tower!
Vom Top Deck, welches sich bei 250 Metern befindet, hatten wir eine tolle Aussicht auf die Stadt.
Trotz eines eindrucksvollen Tages, hatten wir noch nicht genug und konnten uns daher nicht entgehen lassen, die Skyline der Stadt auch bei Nacht zu bestaunen. Dafür ging es, nach kurzer Ramen-Stärkung, mit der Bahn auf die andere Seite des Flusses. Dort ließen wir mit Blick auf das Lichtermeer Tokyos den Abend bei einem Sake aus dem Supermarkt ausklingen. Mit 30.000 Schritten auf der Uhr, fielen wir hundemüde in unsere Kapseln. Gute Nacht Tokyo!
Tokyo, Klappe die Zweite!
Man könnte annehmen, bei all unseren Erlebnissen vom gestrigen Tag, haben wir Tokyo nun komplett erkundet. Ehm… Nö! Dem ist nicht mal ansatzweise zuzustimmen! Tokyo ist einfach sooooo riesig, gefühlt ist jeder der einzelnen Bezirke eine eigene Großstadt! So erkundeten wir am nächsten Tag den nördlicheren Teil der Stadt. Vom Hauptbahnhof aus ging es zum Kaiserpalast. Der Palast mit seinen wunderschönen Gärten sind eine tolle Welt fern ab vom hektischen Treiben der Stadt. Unser Morgenspaziergang war der perfekte Start in den Tag.
Raus aus dem sanften Grün, ging es hinein ins bunte Geblinker. Akihabara !!! Das Hauptshoppingdistrikt für Videospiele, Animes, Maga, Technik und dem ganzen Schnickschnack. Hier wimmelt es nur so von kleinen Gassen und gigantischen Hochhäusern, die vollgestopft sind mit diversen Dingen. Bruno & Robert funkelten die Augen und begeistert stöberten sie durch die Läden. Das Besondere an diesem Distrikt sind nicht nur die Lädchen, sondern vielmehr die Spielhallen, die sogenannten Arcades. Spiele, die man sonst nur im Kleinformat zuhause auf der Couch vorfindet, können hier im XXL-Format gespielt werden. Tanzen, Trommeln, Schießen, Kämpfen – alles ist erlaubt! Uns fielen die Kinnladen runter, als wir Zeuge davon wurden, wie schnell die Japanern auf die Knöpfe hämmerten! Das machten sie definitiv nicht zum ersten Mal!
Puuuuh, nach so viel Blinker Blinker, musste schnell eine Stärkung her! Also ging es in ein uns bekanntes Viertel zum Ueno Markt, dort zeigten wir Robert den leckeren Takoyaki-Stand. Die mit Oktopus gefüllten Teigbällchen schmeckten immer noch so gut, wie damals, als wir mit Miho zum ersten mal hierher kamen.
Gestärkt besuchten wir noch den Ishibashiinari Shrine, der sich mitten in der Marktstraße befindet. Zu unserem Überraschen, war hier nicht viel los und wir konnten ein paar tolle Fotos schießen.
Zwei Tage Tokyo neigten sich dem Ende zu und die Uhr zeigte utopisch hohe Schrittzahlen. Doch jeder Schritt hatte sich gelohnt. Wir haben einen tollen Einblick von dieser hochmodernen, bunten Stadt bekommen. Nun geht die Reise weiter… Raus aus dem Trubel und hinein ins Wanderabenteuer! Mt Fuji wir kommen!