4 Jahreszeiten im Nationalpark Cajas
In unserem schicken Hostel lernten wir bereits am ersten Tag ein nettes Pärchen aus Deutschland kennen. Ilona & Dominik reisen seit acht Monaten durch Zentral- und Südamerika und haben sich sehr ins Surfen verliebt. Gemeinsam wollten wir einen Ausflug in den nicht weit entfernten Nationalpark namens “Cajas” machen. Gesagt, getan! Mit dem Bus, auf den wir ziemlich lange warten mussten, ging es zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Die meisten Reisenden machen hier die 2 stündige Wanderung um den See herum. 2 Stunden Wandern ist für uns nur die Vorspeise eines Gänge-Menüs… daher entscheiden wir uns für die große Runde! Das Schöne daran war, dass wir auf dem gesamten Weg ganz allein waren und die atemberaubende Natur Ecuadors in Ruhe genießen konnten. Der Weg führte uns entlang der Berge – teilweise ging es bergauf und teilweise steil bergab. Wir liefen an Wasserfällen und kleinen Bergseen vorbei, durch einen Märchenwald, der dicht bewachsen war und konnten von oben die Aussicht auf den Nationalpark genießen. Es war ein toller Tag! Wir erlebten sogar alle vier Jahreszeiten – von Schwitzen in der Sonne bis Frieren unter den Regenponschos war alles dabei! Am Ende der Wanderungen waren unsere Füße von den knapp 18km dann doch ziemlich müde, aber es hat sich gelohnt! 🙂
Leider bekamen wir keinen Bus mehr zurück nach Cuenca und da es bereits dämmerte, blieb uns nichts anderes übrig, als zu trampen… Da wir zu viert waren, hatte ich keine Angst in ein fremdes Auto zu steigen. Während die anderen noch etwas unmotiviert waren, jemanden anzuhalten, hielt ich meinen Daumen ganz motiviert und lächelnd auf jedes vorbeifahrende Auto. Nach wenigen Minuten hielt ein sehr schickes Auto an. Der Mann, der so alt sein könnte, wie unsere Eltern, fragte uns, wo wir hin möchten und als unsere Ziele dieselben waren, nahm er uns alle mit. Ein wenig unangenehm war es schon, mit unseren dreckigen und voller Schlamm verzierten Wanderschuhen in sein schickes und noch neu wirkendes Auto zu steigen… 😀 Er konnte sogar Englisch sprechen und wir unterhielten uns während der gesamten Fahrt. Er kam gerade aus der großen Stadt Guayaquil vom Golfen und war nun auf dem Heimweg zu seiner Familie. Wir bedankten uns sehr bei ihm für die kostenlose Fahrt und ich war mir sicher – auf diese gute Tat von ihm, wird bald eine gute Sache für ihn passieren. So sind die Regeln des Lebens… 🙂 Nachdem wir alle eine erfrischende Dusche im Hostel genossen, füllten wir unsere hungrigen Mägen mit einer riesigen Pizza! Was für ein schöner Tag mit tollen Menschen!