Keine Sorge, uns geht´s gut!
Hallo ihr Lieben!
Wir haben uns lange nicht gemeldet, doch als nun schon die ersten Sorgen-Nachrichten eintrudelten, machten wir uns wieder ans Blogbeitrag-Basteln. Wir befinden uns aktuell schon nicht mehr in Guatemala, stattdessen chillen wir bereits in der Karibik auf Utila in Honduras. Doch bevor wir dazu kommen, möchten wir euch noch von unserem Aufenthalt in Guatemala berichten! Bevor die Geburtstags-Vulkan-Wanderung stattfand und ebenso nachdem wir am schönen Atitlan See waren, machten wir zweimal einen Zwischenstopp in Antigua – der alten Kolonialhauptstadt Guatemalas.
Nach unserem teuren und daher kurzen Halt in Costa Rica, sind wir auf dem Luftweg gut nach Guatemala gekommen. Den Landweg konnten wir leider nicht passieren, da wir durch Nicaragua fahren hätten müssen. Dort herrscht leider striktes Drohnenverbot, daher entschieden wir uns gegen das nicaraguanische Gefängnis und für die Airline Volaris Costa Rica. Schien uns dann doch sympathischer! 😀
So kamen wir nach einem klimatisierten und pünktlichen Flug gut in Guatemala Stadt, der Hauptstadt des Landes, an. Und was das für ein Flug war… Mit reichlich Turbulenzen und einer Landebahn in mitten der Stadt, rannte uns das Adrenalin regelrecht durch die Körper, als wir bei dem Landeanflug zwischen Hochhäusern unseren Weg Richtung Boden suchten. Vom Flughafen aus ging es dann für uns direkt mit einem Shuttle weiter in die berühmte und historisch geprägte Stadt Antigua. Als wir im Hostel ankamen, waren wir super glücklich. Tolle Atmosphäre, die Einrichtung und der Freundlichkeit der Menschen vor Ort waren ansteckend. Die Freude hielt ganze fünf Minuten an, bis uns der Mann an der Rezeption mitteilte, dass er keine Reservierung vorliegen hat. Kurze Zeit später fanden wir heraus, dass sich unser Hostel zwei Häuser weiter befand. Stellt euch das komplette Gegenteil vom eben beschriebenen Hostel vor… Japp, genau so war unser neues Hostel! Unfreundlich, ungemütlich und dunkel. Naja, für eine Nacht wird es gehen, denn schließlich waren wir bereits ganze 21 Stunden auf Tour. Danach musste aber definitiv ein neues Hostel her! Schließlich wollten wir zu Bruno´s Geburtstag eine tolle Bleibe haben. Es gab aber auch etwas Positives! Im Hostel lernten wir die liebe Ichuni aus Okinawa kennen, die uns auch direkt zu sich einlud. Mal sehen, ob wir uns in einem Jahr in Japan mit ihr treffen – das wäre schon cool! 🙂
In unserem neuen Hostel, einen Tag später, fühlten wir uns dann pudelwohl! Ein privater Raum mit Bad nur für uns, Dachterrasse mit fabelhafter Aussicht, Ruhe und zwei flauschige Vierbeiner namens Luna & Dante obendrauf. Perfekt!
Antigua hat uns sofort an Cusco in Peru erinnert. Bunte Stände, lokale Spezialitäten an jeder Ecke und viele flanierende Menschen. Die alte Kolonialhauptstadt ist umgeben von unzähligen Vulkanen – darunter auch Aktiven!
Von der Dachterrasse unseres zweiten Hostels (in welches wir nach dem Atitlan See wohnten) konnten wir den Fuego mehrmals am Tag ausbrechen sehen. Ich nutze die frühen Morgenstunden und praktizierte jeden Morgen Yoga mit Blick auf die Vulkankette.
Unser erster Tanzkurs!
Während wir durch die Straßen von Antigua schlenderten, fiel uns plötzlich ein riesiges Restaurant ins Auge. „Clase salsa gratis“ , was so viel bedeutet wie „kostenlose Salsastunden“, weckte natürlich direkt meine Aufmerksamkeit. Bruno hatte keine Chance mehr abzulehnen, ich war so begeistert, dass wir wenige Tage später schick gekleidet (naja, was unsere Backpacks so hergaben 😀 ) im Tanzbereich des Restaurants standen.
Der Saal füllte sich mit tanzbegeisterten Menschen aus aller Welt und als der temperamentvolle Latino uns freudestrahlend begrüßte, ging es auch schon los! Wir lernten zunächst die Grundschritte. Ich hatte riesige Freude meine Hüften zu schwingen, während Bruno Zunehmens verzweifelte, immer und immer mehr. „Wie soll ich denn mit den Beinen diese Schritte vor und zurück machen und gleichzeitig meine Hände für die Drehung bewegen?!“ Als dann auch noch der Partnertausch folgte und wir alle fünf Minuten weiterrückten, war Bruno endgültig verwirrt. 😀 Ich fand, er hat sich super geschlagen. Schließlich haben wir beide noch nie eine Tanzschule besucht!
Als der Kurs zu Ende war, übten wir beide noch zu zweit weiter und es fing an, richtig Spaß zu machen. 🙂 Doch schaut einfach selbst, aber bitte nicht lachen! 😀
Ein ganz besonderes Date
An einem weiteren sonnigen Tag in Antigua, schlenderten wir durch den Park, welcher von verkaufswilligen Einheimischen überfüllt war. Pupusas, Zuckerwatte, Eis und Spielzeug – hier konnten man alles erwerben!
Es dauerte nicht lange und eine alte Dame auf ihrem Fahrrad sprach uns auf Englisch an. Judith lebt seit 30 Jahren in Antigua. Geboren ist sie in Wien und aufgewachsen in Chicago. Ihre Eltern stammen aus Polen & Österreich. Das erklärte ihr gutes Deutsch und noch besseres Englisch. Nachdem wir kurz mit ihr plauderten, lud sie uns ein, am Samstag mit ihr auf die Caoba Farm zu gehen. Treffpunkt 10:00 Uhr an der Ecke 5 Avenida – 9 Avenida. Ok! Es war irgendwie ganz ungewohnt, sich mit jemanden zu verabreden, ohne die Telefonnummer zu haben, ohne den Menschen mehrere Stunden zu kennen und ohne zu wissen, was einen erwartet. Das machte es irgendwie besonders reizvoll! 🙂
Pünktlich am Samstag um kurz vor 10:00 Uhr stand ich also am besagten Treffpunkt. Bruno war etwas erschöpft und wollte den Tag entspannt verbringen. Da wir ihr aber auch nicht absagen konnten (ohne Telefonnummer schlecht möglich 😀 ) und ich mich auch wirklich darauf freute, stiefelte ich alleine los.
Sie begrüßte mich freudestrahlend an der Straßenecke und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Farm. Judith fuhr mit ihren 85 Jahren noch Fahrrad. „Es soll ja schließlich nicht rosten, das Rad!“, lautete ihre Begründung. Sie sprach alle Menschen an, die uns auf den Weg begegneten und so kam es dazu, dass wir noch eine Engländerin und einen Israeli mit zur Farm nahmen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem jüdischen Gebetshaus, wo Judith mir „den besten Schokokuchen in ganz Guatemala“ in den Mund steckte, ging es weiter zur Farm. Die Farm befand sich am Ende der Stadt, auf den Weg dahin erklärte Judith uns interessante Fakten über das Leben in Antigua und zeigte uns ihre Lieblingsorte.
Angekommen bei der Caoba Farm, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Überall kleine Ständchen, wo die Menschen selbstgemachte Dinge, wie Pesto, Marmelade, Schmuck und Aquarellbilder verkauften. Überall konnte man kosten, sich alles anschauen und mit den Menschen in Kontakt treten. Nachdem wir gemeinsam mit Judith und 15 anderen Menschen, die sich nach und nach an unseren Tisch gesellten, einen leckeren Obst-Gemüse-Smoothie tranken und der Livemusik lauschten, zeigte sie uns allen die Beete und Gewächshäuser. Denn das Besondere an der Caoba Farm: hier wird ALLES selbst angebaut, 100% BIO und immer frisch vom Feld oder aus dem Stall.
Ich war unglaublich dankbar, Judith und diesen besonderen Ort kennengelernt zu haben, dass mir zum Schluss sogar die Tränen kamen. Judith spricht insgesamt fünf Sprachen (Englisch, Deutsch, Spanisch, Hebräisch und Französisch), da sie unbedingt mit jeden kommunizieren und in Kontakt treten möchte.
„Ich bin alt und mein Leben wäre langweilig ohne all die Menschen, die ich täglich kennenlerne. Das hält mich fit, das hält mich am Leben.“
Diese Worte werde ich nie vergessen. Sie ist für mich ein großes Vorbild geworden. Ich wünsche ihr noch unglaublich viele, erlebnisreiche Tage.
… & hier noch eine kleine Bilderreihe von Schnappschüssen aus der Farm!
Drei wundervolle Wochen in Guatemala neigten sich am 03.07.2023 dem Ende zu und es ging mit dem Shuttlebus weiter in unser achtes Land auf dieser Weltreise. Dazu aber in den kommenden Tagen mehr! 🙂 Wir hoffen, euch hat dieser, wenn auch etwas längere Beitrag, sehr gefallen. Lasst es uns gern wissen. 🙂
Liebste Grüße nach Deutschland und in die Welt !!
Hey ihr süßen.. danke für wieder einen tollen Bericht.. Man kann euch wirklich nur beneiden über die vielen tollen Erlebnisse, die ihr habt. Ihr bestätigt alle meine Annahmen das Reisen eins der schönsten Dinge ist die man erleben kann. Ich wünsche euch noch viele Tolle Erlebnisse. Bleibt gesund und passt auf euch auf. Liebe Grüße Klaus-dieter
Klaus-Dieter 🙂 Was für eine zuckersüße Nachricht! Wir danken dir sehr. Genau das wollen wir mit dem Teilen unserer Erlebnisse bewirken – die Begeisterung des Reisens und wie dies unseren Horizont erweitert, unsere Gesundheit stärkt und unsere Seele beflügelt. 🙂 Liebste Grüße ins Saarland!
Wie toll ist das denn!!!! Ich habe es sehr genossen. Ich habe dich lieb. M.
Ich hab dich auch lieb Mama! <3