Die Magie des Sees

Dorf an Dorf

Weg von der Westküste am japanischem Meer, führte uns der Weg immer tiefer hinein ins Landesinnere. Fern ab von großen Städten, industriellen Häfen und der frischen Meeresbrise, wurde die Landschaft immer grüner – Wald, so weit das Auge reichte! Anders, als in den bisherigen Dörfern Asiens, reiht sich hier ein Dorf an dem nächsten. Viele Menschen in den Bergregionen leben von der Landwirtschaft, die aus dem Anbau von Reis, Gemüse und einigen Obstsorten, wie Äpfeln, Melonen und Pfirsichen besteht. Die Natur ist wirklich atemberaubend schön, so friedlich und gesund, so harmonisch und voller Wunder. 

Während der Fahrt machten wir immer mal wieder Halt, um der Landschaft noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei sind wir auch auf dieses alte Haus gestoßen. Genau so haben wir uns traditionell japanische Häuser immer vorgestellt und genau so sind sie auch! Die gebogenen, rabenschwarzen Ziegeldächer in Kombination mit Holzfenstern und Schiebetüren, die einen Einblick auf die Tatamimatten erlauben, verleihen diesen Häusern ihren authentischen Stil. Am Fenster miaute uns eine Katze an, sonst schien niemand zuhause gewesen zu sein. 

Ein typisch japanisches Haus
Reisfelder, Wälder und Flussläufe

Spontan im tiefsten See Japans

Auf unserem Weg zum heutigen Ziel, dem Towada See im Towada Nationalpark, kamen wir zuvor noch an einem anderen See, dem Tazawa See, vorbei. Dabei handelte es sich zufällig um den tiefsten See Japans! Dieser überzeugt nicht nur mit seiner Tiefe von 423,4m, sondern vielmehr mit seiner azurblauen Farbe. Er ist so klar, dass man jeden Fisch und jeden Stein gestochen scharf unter der Wasseroberfläche erkennen konnte, selbst noch in einer Tiefe von ca. 20 Metern!

Als wir, dem direkt am See gelegenem Schrein, einen Besuch abstatteten, dauerte es nicht lange und wir kamen mit zwei Japanerinnen in Kontakt. Wir führten eine ziemlich gute und lustige Unterhaltung, wenn man bedenkt, dass sie nur gebrochenes Englisch und wir nur ein paar Sätze Japanisch konnten! 

Peace !!!

Gozanoishi Jinja Shrine

Der glasklare See lud zum Baden ein, also machten wir uns auf den Weg und wollten eine Badestelle finden. Keine 5min später landeten wir genau hier an diesem kleinen Steinstrand. Der See war wirklich kalt, kein Wunder bei dieser Tiefe und der Tatsache, dass er 5 Monate im Jahr von Schnee bedeckt ist. Wir schwammen ein paar Runden und nutzen die Gelegenheit gleich als heutige Dusche. 

Lange haben wir uns gefragt, worin die Besonderheit in solchen See für uns liegt, mittlerweile wissen wir es ganz genau. Es ist seine Magie, die er freisetzt während er tiefste Ruhe & Gelassenheit ausstrahlt. Er ist nicht wild und ungebändigt, wie das Meer, sondern vielmehr ist er angekommen im Hier & Jetzt, in seiner eigenen Mitte. Naja, und die Tatsache, dass man nach dem Baden nicht voller Salz klebt, ist eigentlich auch ganz schmackhaft! 

Hach wie schön wäre so ein See vor der eigenen Haustür…

Stellplatz-Romantik

Frisch “geduscht” ging es weiter in den Towada Nationalpark, dort schlugen wir unser Nachtlager an einem kleinen Parkplatz mit Aussichtspunkt auf den Towada See auf. Von Aussicht war heute nicht mehr zu sprechen, der Nebel lag tief und die Dämmerung setzte bereits ein als wir ankamen. Also machten wir es uns im Toyota Mobil gemütlich, schnabulierten leckeren Fisch und werteten die Erlebnisse des heutigen Tages aus. Ein Phänomen, welches uns nach wie vor unerklärlich bleibt: Wir quatschen wirklich ununterbrochen! Immer und Überall. Ja nicht mal beim Duschen stoppen wir die Konversationen! 😀 Verrückt, wenn man bedenkt, dass wir 24/7 aufeinander hocken und uns trotzdem immer etwas zu erzählen haben. 😀 Mal schauen, wie das im Alltag in Deutschland werden soll…

Am nächsten Morgen ließ uns die Sonnen wiedermal nicht im Stich. Sie schubste den Neben bei Seite und erlaubte endlich einen Blick auf den See und die umliegenden Berge. Aus unserem Frühstück mit Aussicht wurde zwar eine stehende Sequenz, aber das machte nichts, sitzen werden wir heute noch genug im Auto. 

Gestärkt schauten wir uns den See von unten noch etwas genauer an. Zu unserem Überraschen gab es zwar ein super schön angelegtes Besucherzentrum, jedoch kaum Besucher! Generell wirkte dieser wundervolle See in Mitten des Nationalparks sehr verlassen. Die vorhandenen Häuser standen fast alle leer und wirkten sehr in die Jahre gekommen. Scheinbar gab es hier früher einmal mehr Besucher, darauf deuteten zumindest die verlassenen Hotels und Restaurants hin. Eine Fähre einmal quer über den See gab es trotzdem und die Kapitäne warteten schon auf ihre 5 Fahrgäste. Komisch, so einen schönen Ort so menschenleer zu sehen. Hmm, vielleicht hatten wir auch einfach großes Glück und sonst steppt hier der Bär! 

Der wahre Schatz des Sees versteckte sich jedoch nicht im See, sondern im daneben liegendem Wald. Dicht versteckt hinter so einigen Tannen und Laubbäumen, befand sich dieser uralte Schrein. Als wir ihn entdeckten, erhellte die Sonne perfekt die Szenerie, wie als wollte sie uns den Schatz des Sees zeigen.

 

Pazifikküste – wir kommen!

Noch am selben Tag machten wir uns auf den Weg, um die Ostküste zu erreichen. Vom See aus folgten wir einem Flusslauf, der nur so voller Energie sprudelte und von kleinen und größeren Wasserfällen gefüllt wurde. Die Strecke war wirklich wundervoll und auch hier konnten wir es uns nicht entgehen lassen anzuhalten, um Japans Natur auf uns wirken zu lassen. Schon jetzt erfüllt das Land unsere Erwartungen und noch mehr: es übertrifft alles, was wir hofften, hier vorzufinden. Wir sind sehr dankbar, Japan als Finale unserer Weltreise gewählt zu haben. 

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