Fährfahrt im Liegen
Am 02. Februar war es soweit, nach knapp einem Monat verließen wir die schönen Philippinen. Dafür ging es bei einer vierstündigen Fährfahrt von der Insel Bohol auf die Insel Cebu, wo vor vier Wochen unser Inselleben begonnen hatte. Natürlich versuchten wir auch hier wieder zu sparen und ergatterten das günstigste Ticket, welches nicht für den klimatisierten, geschlossenen Touristen-Bereich gültig war, sondern für den unteren, offenen Bereich. Was keineswegs schlecht war! Um ehrlich zu sein, freuten wir uns sogar, denn hier unten hatten wir Betten und genug Platz, um die Fahrt entspannt zu verbringen. Es zahlte sich also mal wieder aus, Geld zu sparen!
Tiefgründige Gespräche auf 10.000 Meter Höhe
In Cebu schliefen wir für eine Nacht in einem Hostel in der Nähe des internationalen Flughafens. Sprechen wir nicht über die Nacht dort… von im Sekundentakt miauenden Katzen über uns, bis nie schlafenden Zimmergenossen neben uns, war alles dabei! Am nächsten Morgen schnallten wir uns die Backpacks auf den Rücken und die kleinen Rucksäcke vor die Brust und maschierten zum Flughafen. Ja, wir waren zu geizig für ein drei Euro Taxi – viel lieber schwitzen wir uns früh um 07:00 Uhr bei 33 Grad und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit einen ab! So werden Abenteuer geschrieben, Freunde! 😀
Im Flugzeug wollten wir eigentlich schlafen, doch stattdessen lernten wir noch vor Abflug unseren Sitznachbarn Robert aus London kennen. Wie es das Schicksal so wollte, fielen wir in ein sehr tiefgründiges Gespräch über das Leben, die Selbstständigkeit, das Reisen und Kulturen. Tatsächlich unterhielten wir uns während des gesamten vierstündigen Fluges! Rob ist selbstständig und hat seit sieben Jahren ein sehr nobles Restaurant in Kalifornien, welches er erst vor ein paar Monaten für viel Geld verkauft hat. Nun reist er durch Asien, da er den perfekten Ort für sein neues Projekt – westliche Küche in Asien – sucht. Am Ende waren wir alle sehr überrascht, wie schnell so ein Flug vorbei gehen kann. Wir tauschten Kontakte aus und verabschiedeten uns mit einem „See you soon!“
Zwischenstopp am modernsten und schönsten Flughafen der Welt
Na, wer errät, von welchem Flughafen hier die Rede ist? Richtig, SINGAPUR! Für einen längeren Aufenthalt im Insel- und Stadtstaat hat unser Kleingeld leider nicht ausgereicht, aber vier Stunden am Flughafen waren drin! Wir erkundeten also bei einem Zwischenstopp das riesige Gelände des internationalen Flughafens. Berühmt ist der Flughafen für den größten Indoor-Wasserfall der Welt, aber auch für das integrierte Kino, den Fittnessbereich, einem Schwimmbad und dem Schmetterlingshaus. All das erwartet man eher weniger bei einem Flughafen, doch all das bietet Singapur den Fluggästen! Hinzukommt, dass es unglaublich sauber ist, immer gut duftet und alles super ausgeschildert ist. Mit dem Flughafenzug fuhren wir von einem zum nächsten Terminal und bestaunten dabei die vom Dach fallenden Wassermassen im Inneren der Eingangshalle. Was für ein Anblick!
Auch dem Schmetterlingshaus statteten wir einem Besuch ab. Wenn wir mal nicht wussten, wo es lang geht, sprachen wir zu einen der vielen Tablets, wo per Videoanruf eine nette Asiatin mit uns sprach und uns weiterhalf. Was für ein Erlebnis! Wer es einrichten kann, sollte einen Zwischenstopp am Singapur Flughafen einplanen – es lohnt sich!
Ankunft, Linksverkehr und Chaos
Am Abend des 03. Februars landeten wir nach ein paar ziemlichen Rüttlern in der Luft, in Jakarta, der Hauptstadt Indonesien. Nun befinden wir uns wieder unterhalb der Äquatorlinien und nur noch sechs Stunden von euch entfernt! Hier mal ein ganz authentisches Selfie… wie man eben so ausschaut nach einer schlaflosen Nacht und 13 Stunden Reisen – auch diese Momente wollen wir festhalten! 😀
Am Flughafen bekamen wir das sogenannte „Visa on Arrival“ (dt.: Visum bei Ankunft). Dies kostete uns 30,00 Euro pro Person. Der Officer war nicht so begeistert, dass wir kein Ausreiseticket vorweisen konnten, doch als er den One Piece-Stempel in unserem Reisepass entdeckte war er hellauf begeistert, präsentierte uns stolz seine One Piece-Handyhülle und wir kamen ins Gespräch! 🙂
Ziemlich müde von der mittlerweile 13 stündigen Reise, fiel es uns schwer, mit all den am Ausgang lauernden Taxifahrern klarzukommen. „Taxi, Taxi, Taxi!“ , „Where are you going?“ und „Just 250.000 IDR!“ rief es aus jeder Ecke. Wir verhandelten so gut es ging und landeten schließlich bei einem älteren Herren. Was für eine chaotische und lustige Fahrt uns bevorstehen sollte, war uns beim Einstieg in Auto noch nicht bewusst. Der Verkehr in Jakarta ist wirklich verrückt! Es gilt zwar Linksverkehr, doch trotzdem fährt jeder, wie es ihm passt. Aus drei Spuren werden schnell mal acht (keine Übertreibung!) und die Rollerfahrer schlängeln sich völlig furchtlos durch jede Lücke hindurch, Ampeln gibt es kaum! Unser Fahrer versuchte mit uns in einem gebrochenen Englisch zu sprechen und musste dabei immer wieder über sich selbst so sehr lachen, dass er das ein oder andere Mal die Abfahrt verpasste und fast einen Rollerfahrer mit sich riss. Wir amüsierten uns köstlich, waren aber auch froh, als die Achterbahnfahrt ein Ende hatte und wir sicher im Hostel ankamen. Für die nächsten Tage haben wir wiedermal ein Privatzimmer, meistens ist dies für zwei Personen günstiger, als zwei Betten im Schlafsaal. Hier in der Packer Lodge bezahlten wir pro Nacht 7,00 Euro.
Was für ein laaaaaanger, aber sehr schöner Tag! Hundemüde und gleichzeitig voller Vorfreude auf das neue Land, fielen wir direkt in den Tiefschlaf. Gute Nacht!