Spritztour durch die Schweiz

Der heutige Tag schrie nach Abenteuer! Nachdem wir uns mit einem leckeren Frühstück der Familie, wo wir leben gestärkt hatten (ganz typisch: Reis und eine Hühnerbrühe), machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Nach einem 30minütigen Spaziergang, erreichten wir den Rollerverleih. Wir tauschten Zimmer- gegen Rollerschlüssel und ab ging die wilde Fahrt! Ein richtiges Ziel hatten wir heute nicht. Wir hatten von einer Region gehört, die sich eine Stunde nördlich von Malang befindet. Der Ort heißt Batu – auch bekannt als die Schweiz Indonesiens – dort soll es etwas kühler sein und die Berge sollen an die Schweiz erinnern. Klang verlockend, also fuhren wir einfach mal los…

 

Die stinkende Berühmtheit

Bei einer Rollerfahrt in Asien, lohnt sich allein schon die Fahrt, da man so viel sieht und erlebt! Man bekommt einen guten Einblick in das authentische Leben der Einheimischen, fern ab vom Tourismus. Das Leben hier passiert auf und direkt neben der Straße, die Menschen passen auf ihre Hühner auf, Babys werden in großen Schüsseln von ihren Müttern gewaschen und überall wird an kleinen Ständen frisch zubereitetes Streetfood gekocht und verkauft. Roller, wo teilweise ganze fünft – oder mehrköpfige Familien drauf sitzen, ziehen an einem vorbei und der Durian-Duft… ja der ist leider auch immer am Start! Haha! Durian ist wirklich die mit Abstand eckelhafteste Frucht, die wir je probiert haben! Sie schmeckt nach Zwiebel mit einer leichten Vanillenote und riecht nach alten Schweiß, schimmeligen Obst und verfaultem Ei zu gleich! Bäääääääh! Unser lieber Freund Robert hat uns erzählt, wie gern er diese Frucht auf Reisen isst… bei aller Liebe, aber das können wir nun wirklich nicht nachvollziehen, lieber Robert. 😀 Manche Einheimischen teilen diesen Geschmack, doch viele von denen, die wir getroffen haben, wollen auch nichts wissen von der stinkenden Berühmtheit! In Hotels, Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln und an manchen Plätzen ist der Verzehr sogar strengstens verboten und wird mit ca. 300,00 Euro hoch bestraft. Kein Wunder, bei diesem Gestank! Er ist so intensiv, dass eine schnellen Vorbeifahrt an einem Durian-Verkaufsstand ausreicht, um den Geruch unangenehm in der Nase zu spüren. Schilder, wie diese, sind daher keine Seltenheit…

Planlos ist manchmal eben doch am Besten!

In Batu angekommen, machten wir einfach überall Halt, wo es uns gefiel. Es war wirklich viel angenehmer als in Malang selbst, die Luft war frisch und nicht feucht, die Temperaturen ein paar Grad kühler als im Rest von Java. Die Berge waren saftig grün und mit Reisfeldern und Gemüsebeten versehen. Wir fuhren immer höher auf einen Berg hinauf und schauten uns die kleinen Dörfer und Landwirtschaften an. Es war so schön! Als wir einen kleinen Feldweg entdeckten, machten wir Halt und spazierten auf den schmalen Wegen, den die Bauern für die Landwirtschaft nutzen, entlang. Plötzlich kamen uns drei kleine Jungs, sitzend auf einem Motorrad, entgegen. Sie grüßten uns freundlich und lächelten uns schüchtern an. Auf dem Rückweg hielten sie an und trauten sich, Bruno um ein Foto zu bitten. Auch hier auf dem Land, hört der Fotoboom nicht auf! 😀

Wir liefen noch eine gute Stunde entlang der Felder und erkundeten wie kleine Kinder den Blumkohl, die riesigen Zwiebeltuten, die knackigen Salatköpfe, die Chilischotenstreucher und all die anderen Gewächse, welche wir nicht so richtig entziffern konnten. Auf den Feldern begegneten wir einigen Bauern vor ihrem Feuer oder bei der Ernte. Sicher haben sie sich gewundert, wie sich zwei weiße Menschen hierher verirren konnten, dennoch haben sie uns mit einem Lächeln und winkender Hand herzlich begrüßt. Es war so schön, diesen Ort einfach durch Zufall entdeckt zu haben, hier entlang zu laufen und den Wegweiser unserer Intuition zu überlassen. 

Doch wie die Schweiz, sieht es hier nun wirklich nicht aus! Die indonesischen Reis- und Gemüsefelder glänzen mit ihrem ganz eigenen Charme!

Ein bisschen Spaß muss sein! 

Am Nachmittag besuchten wir noch eine Art Freizeitpark, wo wir unseren Spaß beim Labyrinth, Bogen schießen, Paintball ballern und Erdbeeren pflücken hatten. Hier war nicht viel los, was vermutlich daran lag, dass wir unter der Woche hier waren und in Indonesien aktuell nicht Touristen-Hochsaison herrscht. Gut für uns, so konnten wir uns ohne Anstehe, frei im Park bewegen! 🙂

Zum Schluss ging es noch zu einem riesigen Wasserfall, wo wir ganz alleine waren und ein paar witzige Fotos schossen. Eigentlich sollen hier auch Affen umherirren, doch diese sind uns nicht über den Weg gelaufen. Die zwei Affen hier kennt ihr ja bereits! 🙂 

Am Abend füllten wir unsere hungrigen Mägen in unserem neuen Lieblingsrestaurant, wo wir auch gestern schon speisten. Es geht doch einfach nichts über Mie & Nasi Goreng! 🙂 

So… nun geht’s aber ins Bettchen… Die nächsten Tage werden voller Schwefelduft, anstrengenden Menschen und wenig Schlaf! Seid ihr trotzdem dabei???

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