44.537 Schritte
Eine Wanderung folgt der nächsten… heute geht es auf den Fitz Roy! Naja, nicht ganz auf den Fitz Roy, aber zum Bergsee, welcher nicht mehr weit von der Spitze des knapp 4.000 Meter hohem Gipfel entfernt war. 21 km lagen vor uns – Auf geht´s!
Bruno übernimmt ab jetzt ein wenig mehr die Videobearbeitung … hier ein kleiner Vorgeschmack 😀
Die ersten Kilometer ging es nur bergauf, da kam der Puls ordentlich in Schwung! Danach wurde es entspannter und wir spazierten durch einen kleinen Wald. Die Bäume waren nicht viel größer als wir. Sie waren leicht mit Pulverschnee bedeckt und die Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch ihre Äste hindurch. Wir fühlten uns wie im Märchenwald. Es war ganz still und man hörte nur die Vögel singen. Wir waren ganz allein.
Prego, du Spast!
Doch die Ruhe und die menschenleere Natur war nur von kurzer Dauer. Doch obwohl wir die ersten 9km erfolgreich gemeistert hatten, lag noch ein guter Kilometer bis zum Bergsee vor uns. Und dieser hatte es in sich! Für diesen Kilometer brauchten wir ganze 90min. Warum? Weil es von nun an nur noch sehr steil hinauf ging. Ein Serpentinenweg bestehend aus teilweise mannshohen Felsen erschwerte jeden Schritt nach oben. Hinzukam Tauwasser, welches direkt auf dem „Weg“ nach unten floss.
Wie aus dem Nichts kamen uns plötzlich Menschenmassen entgegen – Waren das alles Wanderer, die von oben kamen? Es wirkte eher wie bei einem Sommerschlussverkauf im Einkaufszentrum. Wäre hier jemand ausgerutscht, was definitiv nicht abwegig war, hätte es alle mit runtergerissen. Der Serpentinenweg aus Geröll und Eis war super schmal und direkt am Abhang. Wir hatten wirklich große Angst, doch umkehren war keine Option für uns! Am meisten schockierten uns jedoch nicht die gefährlichen Wege, sondern die Menschen, welche ohne Rücksicht und total egoistisch nach unten liefen. Als ich für einen älteren Herren Platz machte und dafür mit einem Bein schon im Abgrund stand, platzte mir der Kragen, als er nicht mal ein „gracias“ rausbekam entlud sich meine sonst so menschenliebende Art zu einem enttäuscht-erregtem Wortgewitter: „Prego, du Spast!“ Entschuldigt, die unangebrachte Sprache, doch ich war so wütend über die fehlende Dankbarkeit dieses Mannes. Da ich mir ziemlich sicher war, dass er nur spanisch sprach, rutschte dann dieser Satz einfach aus mir heraus. Bruno´ s Highlight des Tages – er kam aus dem Lachen nicht mehr raus. 😀 Eigentlich ist das ja nun wirklich nicht meine Art, aber diese Situation ergab sich einfach…
Die Aussicht oben lohnte sich – wir hatten eine wolkenlose Sicht auf den Fitz Roy, was laut dem Wissen vieler Wanderer wohl ein absoluter Glücksfall gewesen war. Doch eines war klar – beim Wandern geht es nicht nur um die Aussicht, wenn man oben ankommt. Nein, viel mehr geht es um den Weg und die Freiheit. Diese haben wir heute nicht so wirklich verspürt, daher können wir diese Wanderung auch nicht empfehlen.
Am Abend freuten wir uns auf Dusche und Bett im Hostel des Ortes El Chalten. Unser Zimmer bestand komplett aus deutschen Backpackern, die ebenso wie wir um die Welt reisten. Wir quatschen noch lange und tauschten uns über unsere Reiseerfahrungen aus. Es war schön, den Erlebnissen der anderen zu lauschen.
Hallo ihr Zwei 🙂
welch wunderbare Erlebnisse und Eindrücke von eurer Reise und herzlichen Dank, dass wir auch daran teilhaben dürfen. Es macht Freude diese wunderschönen Bilder und Videos zu sehen und euren Enthusiasmus förmilich zu spüren…
Good luck and have fun on your journey around the world!
Freu mich wieder von euch zu lesen. Liebe Grüße zu euch aus der Heimat…Berit
Hallo liebe Berit 🙂 Ach, das ist schön von dir zu lesen! Vielen Dank für deine lieben Worte! 🙂 Euch auf diese Reise mitzunehmen und vielleicht sogar zum Reisen anzustecken ist unser großes Ziel mit diesem Blog. Liebe Grüße in den Heldernweg!!!! <3 🙂 Bruno & Gena