Roadtrip Patagonia Part 2

Ushuaia – die südlichste Stadt der Welt

Angekommen in Ushuaia wurden wir von Mario und seinem Kater Garfield herzlich empfangen. Bei ihm konnten wir die nächsten drei Tage bleiben. Zwar war seine Dusche nur eiskalt oder kochend heiß zu genießen, dafür hatten wir aber jeden Abend interessante Gespräche mit ihm. Wir erfuhren sehr viel über die Gesellschaft und das aktuelle Leben mit all den bestehenden Problemen. Er sagt, die meisten Argentinier sehen uns Europäer als “bessere Menschen” an und daher kopieren sie alles von uns – Autoindustrie, Politik, Währungsreform sowie soziale Geschehnisse. Wir waren schockiert und haben dies noch nie so extrem betrachtet! Sind wir wirklich bessere Menschen oder exsistiert unsere Kultur einfach nur schon viel, viel länger und wir haben daher mehr Erfahrungen? Ist es fair? Sollte es nicht unsere Aufgabe sein, unser Wissen mehr zu verbreiten? An Menschen, die es nicht besser wissen können? Diese Thematik beschäftigt uns noch heute sehr…

Nun aber zu den wirklich schönen Dingen! Wir haben in Ushuaia so viele tolle Erlebnisse gehabt! Bereit für atemberaubende Landschaft?!

1. Wanderung zum Gletscher Martial

Nachdem wir lange geschlafen hatten, folgten wir Mario´s Tipp und machten eine Wanderung zum Glacier Martial. Ein riesiger Gletscher am Rande der Stadt. Es ging direkt steil hinauf und unsere Fitness war gefragt. Als erstes führte der Weg durch einen Märchenwald hindurch. Die Blätter der Bäume waren kunterbunt gefärbt – hier ist nämlich nicht der Frühling, sondern der Herbst angebrochen. In der einen Minute hatten wir noch strahlenden Sonnenschein und dann brach plötzlich ein Platzregen aus. Das Wetter hier unten im Süden schwankt schnell um, das wurde uns schon berichtet. Doch so schnell? Verrückt! So packten wir uns in die Regenponschos und machten uns auf dem Rückweg. Am Auto angekommen, war wieder strahlender Sonnenschein und blauer Himmel! Die Wanderung können wir sehr empfehlen! 🙂 

2. Orca !!!

Am Abend des ersten Tages folgten wir einem weiteren Tipp von Mario und fuhren zum nicht weit entfernten Platz Playa Lago. Mit viel Glück kann man hier Orca sehen, sagte er. Leider hatte er bisher kein Glück gehabt…

Von dort aus genossen wir, wie die Sonne hinter den Gletschern verschwandt und die Lichter der Stadt erwachten. Und dann… dort! Sahen wir tatsächlich von weitem Orca aus dem Wasser springen – immer und immer wieder. Wir konnten unser Glück kaum glauben! Es ging alles sehr schnell und wir haben es nur von weitem auf Kamera, aber vergessen werden wir dieses Erlebnis wohl nie! Zur richtigen Zeit am richtigen Ort… dafür waren wir unglaublich dankbar! 

3. Das südlichste Hard Rock Café der Welt

Wir schlenderten auch durch die mit Outdoor-Läden gefüllte Einkaufsstraße direkt am Hafen. Hier gab es so coole Funktionskleidung! Am liebsten hätten wir die Läden leergekauft. Doch unsere Backpacks sind voll und wir haben alles dabei, was wir brauchen. Also gaben wir unser Geld lieber für eine frische Krabbe im besten Restaurant der Stadt: „La Cantina Fueguina de Freddy“ aus. Das war lecker! 

Plötzlich sahen wir am Ende der Einkaufsstraße ein Hard Rock Café Symbol. Wie cool! Nichts wie rein da! Ihr müsst wissen, es ist so unser Ding, in jedem Hard Rock Café eine Kleinigkeit zu kaufen. Diesmal wurde es ein kleiner Pin und eine kleine Überraschung zum Geburtstag von einem Herzensmenschen, der noch zu klein ist, um diesen Blog zu lesen. 

4. Wanderung zum Mirador Lago Escondido

Nach einer Portion Cornflakes zum Frühstück starteten wir motiviert zur heutigen Wanderung. Ein weiterer Tipp von Mario. Haha, er würde einen guten Reiseführer schreiben können! 

Die Wanderung war wundervoll. Wir hatten Sonne satt und 15 Grad. Auf dem Weg nach oben waren wir komplett allein. Zwar waren wir bereits nach der ersten Stunden klitschnass geschwitzt, aber die Aussicht oben lohnte sich sehr! Wir konnten über die gigantischen Seen schauen, welche sich zwischen den Gletschern vorbei schlängelten. Oben wurden wir von einem kleinen See begrüßt. Nach einer kurzen rast, entschieden wir uns bis zur Spitze des Berges zu klettern. Es gab keinen Weg geschweige denn eine Ausschilderung. Warum? Weil niemand bis zur Spitze klettert. Doch uns packte das Abenteuer erneut und wir hatten Lust auf einen kleinen Adrenalinkick! 

Oma, keine Sorge! Wir waren stet´s vorsichtig und haben jeden Schritt gut durchdacht getätigt. Nach vier Stunden kamen wir wieder sicher unten am Wasserfall, wo unsere Wanderung gestartet hatte, an. 

Was für ein toller Ausflug in die Freiheit, welches das Leben uns schenkt! 

5. Let’s go sailing!

Am letzten Tag in Ushuaia trafen wir Ruben wieder. Ihn haben wir an unserem ersten Tag in Buenos Aires kennengelernt. Gemeinsam mit seinem Segelkumpel Lukas ging es zum Boot. Das Wetter war gut und der Wind war auf Kurs! Das erste Mal segeln für mich (Gena)! Bruno war schon als Kind mit seinem Papa segeln, aber das ist auch schon ein paar Jahre her. 

Als wir den Hafen verließen, war es noch ganz still auf dem Wasser und Ruben trank gelassen seinen Kaffee aus der Termokanne. Doch dann… plötzlich kamen die ersten Wellen, es wurde windig, das Segel bewegte sich. Nun mussste alles fix gehen! Ruben steuerte, Lukas machte die Knoten der Seile locker und Bruno half bei der Befestigung der anderen Seile. Plötzlich schwankte das Boot stark nach links und wir wurden aufgefordert schnell die Seiten zu tauschen. Kurz danach saßen wir so hoch oben mit dieser Seite des Boots, dass ich dachte wir heben gleich ab! 

Nachdem wir dieses Manöver ein paar Mal durchlaufen hatten, verspürte ich auch keine Angst mehr und hoffte sogar auf noch stärkeren Wind. Es machte riesige Spaß! Wir durften sogar auch mal ans Steuer.

Kurz bevor wir wieder in den Hafen zurückkehren wollten, sprang vor uns ein Seelöwe aus dem Wasser. Er hatte einen riesigen Fisch im Maul und schnappte ordentlich zu, bevor er ihn kurz danach verschlang. 

Segeln macht müde… am Abend fielen wir direkt ins Bettchen! 

2 Gedanken zu „Roadtrip Patagonia Part 2“

    • Ach Daniela <3 vielen Dank für deine lieben Worte! Aktuell hängen wir mit den Blogbeiträgen etwas hinterher - wir erleben einfach zu viel! 😀 Morgen kommt wieder ein neuer online. Hab ein schönes Wochenende! 🙂

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