Eine große Herausforderung!
Wie bei jedem Autokauf mussten wir uns zu erst Gedanken machen, was wollen wir eigentlich für ein Auto? Und welchen Nutzen muss es erfüllen?
Nun, in unserem Fall musste es vor allem komfortabel sein und einfach zu bedienen. Nach Möglichkeit sollte es auch wenig Kilometer auf dem Tacho haben und so günstig und wiederverkaufsfähig wie möglich sein. Unsere Wahl viel also auf einen Grand Caravan, der Marke Dodge. Ein, in erster Linie, Familienauto mit viel Stauraum und nach hinten aufschiebbaren Türen, für eine optimale Nutzung. Was kommt, nach dem einem klar wird, welches Auto man möchte und in welchem Zustand es sein soll? Genau, der bescheidenste Part … die Suche im Internet und bei Gebrauchtwagenhändlern.
Und so hangelten wir uns von Angebot zu Angebot und von Geschäft zu Geschäft. Bis wir dann einen scheinbar perfekten Wagen für uns gefunden hatten. Mit ein wenig zu viel Kilometern und zwingend zu erneuernden Bremsen hinten links und rechts war er mit einem Preisangebot von knapp 7000 C$ was ungefähr einer Summe von 4760,-€ entspricht. Steuern und Anmeldung schon inbegriffen. Das Problem an der Sache… er wurde verkauft wie er dort stand. Das Autohaus hatte also nichts an ihm gemacht und es müsste noch eine Art TÜV gemacht werden bei dem noch so einiges zum Vorschein hätte kommen können. Deshalb ließen wir uns mit der Zusage noch etwas Zeit und dem Glauben, dass dieses Auto an einem noch ausstehenden Samstag, ganztags niemand vorbei käme um ihn zu kaufen. Tja, Pech gehabt hieß es dann am Montag. Bevor wir uns auf den Weg machen konnten tätigten wir zum Glück den Anruf an das Autohaus und erfuhren so, dass unser „Wunschauto“ tatsächlich am Samstag verkauft wurde.
Also hieß es erneut für uns Recherche betreiben und auf unser Glück vertrauen, in kürzester Zeit ein gutes Angebot zu finden.
Tatsächlich fanden wir erneut ein ansprechendes Auto und das sogar ganz in der Nähe. Also nichts wie hin und uns von dem guten Stück selbst überzeugen! Dort angekommen mussten wir uns leider sagen lassen, dass das Auto gerade nicht auffindbar sei und wir am besten auf einen Rückruf warten sollen. Und so geschah es, dass wir am morgigen Tag einen Rückruf von Savannah, einer Mitarbeiterin bei „Empire Auto Group“ bekamen, dass das Auto gefunden wurde und bereit für eine Besichtigung wäre.
Also machten wir sofort einen Termin aus und knappe 40 min später waren wir auch schon beim Autohaus in London, Ontario. Ein grauer Dodge Grand Caravan SE von 2014 erwartete uns. Nach den üblichen Fragen und einer Probefahrt, waren wir voll und ganz von dem Auto überzeugt.
Doch was braucht man eigentlich für Dokumente um in einem fremden Land ohne dortige Staatsangehörigkeit ein Auto zu kaufen?
Nun, es ist simpler als man es vielleicht annimmt, aber wie immer steckt der Teufel im Detail.
Zuerst benötigt man eine bestätigte Meldeadresse. Die bekommt man am schnellsten über einen Handyvertag. Da wir ohnehin noch eine Möglichkeit suchten um mit EUCH ALLEN ???? zu kommunizieren passte uns dieser Schritt ganz gut. Als Adresse konnten wir die Anschrift von unserer Freundin Stephanie nutzen.
Erstes Problem also gemeistert.
Als nächstes benötigt man noch einen kanadischen Führerschein.
Aber wie funktioniert das ohne selbst ein Kanadier zu sein, oder eine Staatsangehörigkeit zu besitzen? Nun, zuerst muss man eine beglaubigte Übersetzung des Führerscheins in dessen Besitz man sich befindet machen lassen. Mit dieser beglaubigten Übersetzung geht man dann zur Führerscheinstelle und tauscht seinen Führerschein dann gegen ein kanadisches Exemplar ein. Ja, richtig gehört, ich musste meinen Führerschein eintauschen. Jedoch habe ich die Möglichkeit ihn mir in Deutschland gegen Tausch des kanadischen wieder zurück zu holen.
Als nächsten habe ich mit genehmigter Anschrift und kanadischem Führerschein die Möglichkeit eine Autoversicherung für den Wagen zu erwerben und somit alle Unterlagen zusammen um ein Auto in Kanada legal kaufen zu können.
Der nächste Schritt war also eine Anzahlung unseres neuen Wegbegleiters, denn die Werkstatt musste zunächst noch den TÜV durchführen und sich um die Anmeldung des Autos kümmern, um uns ein durch und durch fahrbares Stück Metall zu übergeben.
Nach knapp einer Woche langem Wartens kam dann endlich der so ersehnte Anruf mit der Information; „Ihr Auto ist bereit zur Abholung.“
In Windeseile machten wir uns auf den Weg zum Autohaus.
Achja, in all der Zeit konnten wir das Auto unserer Freundin Stephanie benutzen um all diese Angebote zu ermöglichen. Ohne sie, wäre all dies, in diesem kurzen Zeitraum, wohl nicht möglich gewesen. Einen riesen Dank an dich, Stephanie!!!
Stolze Autobesitzer
Am Autohaus angekommen wurde dann noch einmal alles beredet und ehe es an die letzte Überweisung ging, wurde noch einmal am Preis gefailscht.
Mit einem überglücklichen Strahlen durften wir uns, nach getätigter Zahlung, auf den Heimweg in Richtung Crump-Farm machen und uns den eigentlichen Projekt widmen. Ohne Plan & Ahnung ging es los! Dazu mehr im kommenden Beitrag. ????
Bestimmt wollt ihr wissen, wie viel uns dieses ganze Hin und Her nun eigentlich gekostet hat? Hier haben wir eine kleine Auflistung der Kosten für euch erstellt:
Einen Sack voll Nerven: Unbezahlbar
Fahrzeug: 10.500 C$
Steuern: 1365 C$
Zulassung: 500 C$
Failschen: -115 C$
———————————————————————
Gesamtpreis: 12.250 C$ ~ 8.330 €
Für ein fertig durchgechecktes Auto mit einem Kilometerstand von 181.000km, fertig für die Straße und unseren Roadtrip!
Wir hoffen sehr, dass Auto nach unserem Roadtrip wieder für einen guten Preis (gern so hoch wie unserer Kaufpreis) zu verkaufen. Drückt uns die Daumen!!!