Sind wir jetzt im Film?

Der Drache aus Stein

Wie bereits im vorherigen Blog erwähnt, endete unsere Reise in Ninh Binh noch nicht ganz, also gingen wir erneut auf Erkundungstour. Wir stießen dabei auf ganz bezaubernde Orte, die vor lauter Magie nur so vorm überzusprudeln schienen. Die Naturvielfalt in Vietnam gehört für uns jetzt schon zu der Schönsten, die wir auf der gesamten Reise bestaunen durften. Was im Süden noch vorsichtig gestartet hat, ist inzwischen zu einem voluminanten Spektakel an Naturereignissen gewachsen.

Von unserer Unterkunft aus hatten wir leichten Weg zu all den Spektakeln in unserer Umgebung. Eines davon umfasst einen Aufstieg, von mehr als 500 Treppenstufen bis zum Gipfel. Die Rede ist vom Núi Ngoa Long, also zu deutsch liegendem Drachenberg. Mit einer wundervollen Aussicht auf die Umgebung  lohnt sich der Aufstieg alle Male. Oben erwartet euch ein großer, steinerner Drache, doch keine Angst er beißt nicht. Nicht nur der Berg an sich ist sehenswert, auch herum befindet sich eine kleine Parkanlage. Dort kann man sich sowohl von kleinen Höhlen, als auch von anliegenden Seerosenfeldern, verzaubern lassen.  

 

Eine Bootsfahrt, die ist … eindrucksvoll!

Unser Hauptaugenmerk legten wir an diesem Tag jedoch auf ein anders Naturschauspiel, doch eines nach dem anderen. Denn bevor wir uns in unser neues Abenteuer stürzen konnten, mussten zuerst die Tickets her und der Weg zum Eingang gefunden werden. Dies stellte sich als schwieriger heraus, als wir es uns vorgestellt hatten. Nach einer knappen halben Stunde schafften wir es und unser Abenteuer Bootsfahrt konnte losgehen. ,,Eine Bootsfahrt?”, fragt sich jetzt bestimmt der ein oder andere, ,,Was hat das denn mit einem Abenteuer zu tun? Und vor allem wo inmitten von Bergen und Dschungel?” Nun ja, die umliegenden Gebiete sammeln so viel Wasser in ihren felsigen Schluchten, dass sich daraus im Laufe der Zeit ganze Seen und Flüsse gebildet haben. Genau auf solchen Seen und Flüssen, ging es für uns ins nächste Abenteuer, Tràng An! 

Mit einem sehr flachen Boot ging es für uns entlang mystischer Ufer, unter Berge, vorbei an einzigartiger Szenerie. Es mag kaum vorstellbar sein, aber hinter gigantischen Felswänden, inmitten Wasser gefüllter Schluchten, haben es Menschen geschafft verborgene Tempelanlagen zu errichten, die auch noch nach knapp eintausend Jahren nicht in Vergessenheit geraten sind. Damals war dieses Gebiet, die Hauptstadt Vietnams. Es ist kaum zu glauben, wie viel Geschichte sich in diesem verwunschenen Ort verbirgt. Seit 2014 wurde es als Malerischer Landschaftkomplex zum Natur- und Kultur-Denkmal des UNESCO-Welterbes ernannt. Zudem sollen die Spuren auf menschliche Zivilisation in diesem Gebiet, mehr als 30.000 Jahre zurück verfolgt werden können. Doch was diesen Ort für uns so besonders gemacht hat, ist vor allem die unvergleichliche Natur! Kein Wunder, das in Filmszenen, aus unerforschten Flecken unserer Erde, oder längst vergessenen Zeiten, hier gedreht worden sind. Es fühlt sich ein Stück weit surreal an, an einem solchen Flecken der Erde zu sein. Der Moment, wenn man, völlig zusammengekauert, in eine flache und völlig überflutete Höhle hineinfährt, mehrere Minuten nichts außer ein paar kleiner Lichter und Stalaktiten die von der Decke hängen, sieht, während die Luft immer wärmer und feuchter um einen herum wird, dass ist der Moment, in dem man Ruhe bewahren muss! Doch der Herzschlag dröhnt regelrecht in der Brust, ähnlich wie eine Buschtrommel, der nahezu das Leder reißt, weil sie zu sehr gespielt wird. Man muss dem Bootsfahrer einfach bedingungslos vertrauen. Wir wurden belohnt, am Ende der langen Tunnel erwartete uns nicht nur Tageslicht, sondern auch eine scheinbar völlig vergessene Welt, voller Natur. Auch die versteckten Tempelanlagen sind sehr sehenswert und geben einem ein Gefühl von versteckter Kultur, welche den Forscherdrang in uns beflügelte.

Zum Abschluss ging es noch einmal nach Ninh Binh bei Nacht um das Lichtermeer der schönen Altstadt zu bewundern. Besonders die alten Teehäuser stachen dabei heraus. Achso, und natürlich die abertausenden Lampions. Gena hätte am liebsten alle samt abgehangen und mitgenommen. Nun geht es aber nach einem langen Tag ins Bett um für die morgige Weiterfahrt fit zu sein. Es geht schließlich nach Hanoi, in die aktuelle Hauptstadt Vietnams. Dort bleiben wir nicht lange allein… Also bleibt gespannt! 

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