Im Reich des Hinduismus

Heute starteten wir den Tag entspannt mit einem Kopi Luwak Kaffee. Kaum zu glauben, dass dieses leckere Getränk aus Tierkot gewonnen wird! Falls ihr an dieser Stelle lauter Fragezeichen auf der Stirn habt, schaut nochmal beim Blogbeitrag Keine zwei Minuten allein vorbei – hier erklärt Gena, wie genau einer der teuersten Kaffeesorten weltweit hergestellt wird!

Voller Kaffeeenergie ging es zum Alun Alun Park, wo auch Bruno sein Glück herausforderte und mit verbundenen Augen die 50 Meter bis zu den zwei Bäumen bestritt. Juhu, er hat ein Wunsch frei, denn auch er schafft es auf anhieb, zwischen den zwei Bäumen hindurchzulaufen!

Mitten im Strom!

Eines steht ab jetzt fest: Wir können Roller fahren! Mittlerweile beherrschen wir nicht nur den Rechts- sondern auch den Linksverkehr und behalten sogar die Ruhe, wenn aus zwei plötzlich acht Spuren werden und die Rollerfahrer aus jeder Richtung geschossen kommen! Beim Fahren wechseln wir uns meist ab – einer spielt das Navigationssystem und der andere schlängelt uns durch die Massen durch. 

Zerzaust & verwackelt – doch wir kommen immer ans Ziel! 🙂

UNESCO Weltkulturerbe – Prambanan Tempel

Unser Weg führte uns zum Prambanan Tempel. Neben Angkor Wat in Kambodscha, ist der indonesische Prambanan die größte hinduistische Tempelanlage in Südostasien. Die Hindu-Stätte stammt aus dem 9. Jahrhundert und wurde bereits wenige Jahre nach dem Erbau verlassen und dem Verfall überlassen. Unter niederländischer Kolonie begann 1918 der Wiederaufbau, welcher bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Die Anlage setzt sich aus drei Haupttempeln und mehr als 200 kleineren Tempeln zusammen und lockt Besucher aus aller Welt an! 

Im Inneren der drei größten Tempel befinden sich die hinduistischen Gottheiten Shiva – der Zerstörer, Vishnu – der Erhalter und Brahma – der Schöpfer. Hier mal ein Schnappschuss von Brahma!

Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass wir nach wie vor so um die 10 Mal pro Tag um ein Foto gebeten werden!? Es nimmt einfach kein Ende! 😀 

Im hinteren Bereich der Anlage gibt es noch weitere, kleinere Tempel, wo jedoch die meisten Menschen nicht mehr hingehen. Da wir bis zum Sonnenuntergang noch etwas Zeit hatten, statteten wir auch diesen Anlagen einen Besuch ab. Es ist schon sehr beeindruckend, mit wie viel Liebe zum Detail die Steinbauten gefertigt wurden…


Von zwei anderen Reisenden haben wir erfahren, dass direkt hinter dem Prambanan die Sonne untergehen soll. Auch wenn der wolkenbehangende Himmel nicht sehr vielversprechend aussah, setzten wir uns auf einen kleinen grünen Hügel und warteten das Spektakel ab. Vielleicht haben wir ja Glück! Das Areal wurde immer menschenleerer und der Himmel klarte doch tatsächlich auf! Während wir erwartungsvoll auf die heilige Tempelanlage schauten, genossen wir unseren Eistee mit OnePiece-Label drauf und kauten Kaugummi. Doch nicht irgendeinen Kaugummi, sondern den berühmten Zuckerwatte-Kaugummi von ChupaChups. Bruno konnte einfach nicht glauben, dass ich den noch nie probiert habe! 😀 

Und dann erlebten wir einen magischen Sonnenuntergang, direkt hinter der Hindu-Tempelanlage! 

Im Dunkeln rollerten wir im Straßenlichtermeer zurück nach Hause. Dort warteten schon Rudi & Rodger – unsere gepackten Backpacks! Denn heute geht es nicht ins Bettchen, sondern in den Nachtzug! Dieser startete um 01:31 Uhr vom Yogyakarta Bahnhof. Wie auch immer ich es schaffte, ganze zwei Stunden im Wartebereich eingerollt wie eine Schnecke auf dem Stuhl zu schlafen… Bruno vertrieb sich die Zeit mit Serie schauen. Und dann ging es los!  

Doch Oh Schreck, warum waren denn plötzlich sechs Bahnangestellte um uns herum?! Der Grund: ein Problem mit unseren Tickets. Auf unseren Tickets stand als Abfahrtszeit 0:14 Uhr und wir befanden uns im Zug der 1:31 Uhr abfuhr. Nun war das Gerede groß und es musste schnell eine Lösung gefunden werden. Schließlich waren wir ja Fremdkörper in diesem ohnehin vollen Zug. Doch wie es der Zufall so wollte, waren unsere fehlerhaft gebuchten Tickets mit den genau gleichen Sitzplätzen reservieret wie die noch freien Sitze in diesem Zug. Bruno tat also das, was er am besten kann, er laberte das Zugpersonal zu. 😀 Er beharrte dabei auf die exakt gleichen Sitzplätze und als sich alle sechs Mitarbeiter zurückzogen um sich zu beraten fragte mich dann Gena: ,,Meinst du, dass war wirklich alles nur ein Fehler?”, worauf Bruno recht verschmitzt antwortete ,,Ne ne, ich hab die Karten noch einmal gründlich überprüft, ich hab mich wohl einfach bei der Buchung verklickt :D” Das alte  Langohr wollte mit den zufällig gleichen Sitzplätzen ein Spiel mit dem Feuer wagen… das Gute für uns dabei, es klappte! Bruno schmierte dem Zugpersonal Honig um den Mund und verweist darauf, dass es ja nicht ihr Fehler sei, sondern der einer Maschine und so weiter und so fort. Glück gehabt! 

Eingekuschelt in unseren Schlafsäcken überstanden wir die klimatisierte Kühlschrank-Fahrt und wachten in einer nebligen Bergregion auf. Die Landschaft veränderte sich ständig und einem Reisfeld folgte das Nächste. Die Bauern arbeiteten schon früh am Morgen an der Ernte des Reises. Der Zug war definitiv die beste Entscheidung das authentische Leben auf dem Land zu sehen.

Indonesien, du begeisterst uns Tag für Tag ein Stückchen mehr!

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