Gestrandet auf den Philippinen

Wir sehen uns im Sommer!

Schweren Herzens haben wir uns am 05. Januar von Japan verabschiedet. Unser Plan ist im Sommer wieder zurückzukehren, um das Land von Nord nach Süd zu erkunden und somit einen ganz besonderen Abschluss unserer Weltreise zu kreieren. Haben wir das gerade wirklich geschrieben? Abschluss der Weltreise? Okay, das geht zu schnell! Also… zurück zum Hier & Jetzt. 

Cebu – eine von über 7.600 Inseln 

Die Philippinen bestehen aus 7.641 kleinen und größeren Inseln mitten zwischen Pazifik und Südchinesischem Meer. Nur etwa 860 Inseln sind von Menschen bewohnt und etwa 3.144 mit einem Namen benannt. Die Philippinen gelten als älteste Demokratie Asiens und sind seit 1946 ein unabhängiges Land. Eines der berühmtesten Ausgangspunkte für eine Rundreise auf den Philis ist die Insel Cebu. Der Flughafen Cebu City empfängt viele internationale Flüge und war daher auch für uns die erste Anlaufstelle.

Um 00:30Uhr Ortszeit (+7 Std zu Deutschland) landeten wir auf einer direkt am Meer liegenden, sehr kurzen Landebahn. Da musste der Pilot ganz schön auf die Bremse drücken! Bei der Einreise hatten wir erneut Glück und wurden, auch ohne Weiterflugticket, mit einem 30 Tage Visum im Reisepass beglückt. Normalerweise braucht man in Ländern außerhalb der EU stets bereits bei der Einreise ein Ausreiseticket, um nachzuweisen, dass man nicht vor hat, in diesem Land zu bleiben. Bisher hatten wir immer Glück und kamen auch ohne Weiterflugticket durch. 

Zurück im Entwicklungsland 

Als wir die Flughafenhalle verlassen hatten, überkam uns ein Flashback. Waren wir wieder in Süd- oder Zentralamerika? Nein, das waren wir nicht, aber alles war genauso wie wir es zu Beginn unserer Weltreise erlebt hatten. Mit dem Taxifahrer mussten wir wieder verhandeln und bekamen zum Schluss einen ganz guten Deal raus: 35min Autofahrt und Stadtzentrum für 450 PHP (philippinische Pesos), was genau 7,00€ (Stand 01/24) entsprach. 

Auf dem Weg zu unserem Hostel, bestätigte sich der erste Eindruck, der dem in Süd- und Zentralamerika ähnelte. Nun ja, die Philippinen gelten als Entwicklungsland, was ein sehr optimistischer Begriff für das ist, was wir hier erlebt haben. Das Taxi fuhr über sehr holprige Wege, fernab von einer asphaltierten Straße. Neben den Blechhütten ragten die Müllberge hervor und mitten drin: Kinder, Katzen, Hunde und teilweise kleiderlose Menschen. Ja, auch so sieht unsere Welt aus. Die meisten Menschen kennen die Philippinen als DAS Urlaubsziel schlecht hin – türkis blaues Meer, weite und weiße Sandstrände und günstige, kulinarische Speisen. Das existiert sicher auch und wir freuen uns auch diesen Teil des Landes zu erkunden, doch der eben beschriebene Teil gehört genauso zum Land und für ein authentisches Bild, finden wir es sehr wichtig, auch die Kehrseite der Medaille zu erleben. Es lässt uns noch mehr schätzen, was wir haben, noch achtsamer werden, was wir brauchen und noch mehr fokussieren, was wirkliche Probleme und was hingegen winzige Kleinigkeiten sind! 

Im Hostel 7 angekommen, krabbelten wir um 02:00Uhr völlig erschöpft in unsere 5€-Kajüte. An die 30 Grad müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen! Wir schliefen in einen 12-Bett-Zimmer, doch lediglich nur mit zwei weiteren Personen. Nach einer erholsamen Nacht erledigten wir zunächst ein paar To Dos. Wir brauchten ein Busticket für die Weiterreise in zwei Tagen, eine SIM-Karte um auch unterwegs Internet zu haben, Bargeld abheben und Hunger hatten wir auch! Hier in der Gegend scheint es nicht viele Touristen zu geben, das machte jedenfalls den Eindruck, als uns alle Philippiner anschauten wie als wären wir wir vom Mars! 😀 Eine SIM-Karte mit 5GB gab es für 80cent und Frühstück für 2€. 60 Pesos entsprechen 1 Euro. Was also für die Einheimischen unglaublich teuer ist, ist für uns ein Schnäppchen!

Verkürzte Stadttour 

Am nächsten Tag fühlten wir uns besser und angekommen, also erkundeten wir die Stadt. Vorab haben wir uns ein paar Punkte auf Google Maps gesetzt, die interessant aussahen. Als erstes ging es zur Kathedrale, die nur 30min zu Fuß von unserem Hostel entfernt lag. Auf dem Weg zur Kathedrale, bestätigte sich der Eindruck von gestern und wir liefen an vielen aus Pappe, Blech, Holz und Plasteresten erbauten Häusern vorbei. Mitten drin ein paar höhere Gebäude, die mit Einfluss der Australier und Amerikaner erbaut wurden. Sie dienen als Shoppingcenter, Hotel oder Bürogebäude. Auf den Straßen lagen viele Menschen, besonders jüngere Frauen mit ihren Babys. Egal wo man hinschaute, man sah Müll. 

An der Kathedrale angekommen durften wir bei einer Zeremonie zum neuen Jahr teilnehmen und dabei sein, wie der Prediger und der gesamte Saal voller Einheimischen sangen. Ein friedlicher Platz mitten all der schockierenden Anblicke zu vor. 

Danach besuchten sie die Markthalle, wo wir kurzerhand unsere Stadttour abbrachen. Wir waren wirklich die einzigen Ausländer hier und es wimmelte nur so von bettelnden Kindern und komisch schauenden Männern. Versteht uns nicht falsch, genau dieses authentische Leben wollen wir erkunden, doch hier fühlten wir uns einfach nicht mehr sicher. Wir waren allein und im Notfall hätte uns hier auch niemand helfen können. Daher hüpften wir ins nächste weiße Taxi (ganz wichtig: auf Cebu kann man nur den weißen Taxis vertrauen, denn diese haben ein Taximeter, was Zeit und Geld mitzählt, sodass der Taxifahrer dich nicht übers Ohr ziehen kann). Wir fuhren hinauf auf einen Hügel, zu dem Taoist Tempel, einem erst 50 Jahre alten, chinesisch religiösem Zentrum mitten auf den Beverly Hills von Cebu City. 15 % der Bevölkerung in Cebu City sind chinesischer Herkunft und nutzen mittwochs und sonntags die heilige Stätte zum Gebet. Aber auch Philippiner kommen hier her um sich mit Gott zu verbinden.

Hier kann man nicht nur Kultur erleben, indem man den Einheimischen beim Gebet im Tempel zuschaut, sondern auch einen atemberaubend Blick auf die Stadt ind das Meer ergattern. Der Eintritt ist kostenlos, lediglich eine Maske und kniebedeckte Kleidung in den Räumen des Tempels ist Pflicht.

Wir nutzten die Zeit am Abend um mit Freunden und Familie zu telefonieren und uns auf die bevorstehende Reise vorzubereiten. 

Morgen geht es mit dem Bus nach Moalboal – seid ihr dabei? 🙂 

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