… ihre Version der Trennung.
Ja, ihr habt im letzten Blogbeitrag richtig gelesen: Wir haben uns getrennt! Doch keine Sorge, nicht für immer, sondern lediglich für 5 Tage & 5 Nächte. Es gab tatsächlich Leute, die uns vor der Reise gesagt haben, wir würden uns sicherlich auf der Weltreise trennen. Dazu können wir gern nochmal einen separaten Blogbeitrag schreiben… Nur so viel am Rande: Die Weltreise stellt unsere Beziehung definitiv vor neue Herausforderungen, die wir in all den 10 Jahren WIR noch nie hatten, doch eines können wir nach knapp einem Jahr Reisen sagen: Dieses Abenteuer hat uns nicht auseinander gebracht, sondern nur noch mehr zusammengeschweißt!
Mach’s gut, Bruno!
Noch vor einem Jahr hätte ich gesagt: Kein Problem! Denn wir waren es gewohnt, auch mal eine Woche getrennt voneinander zu sein. Ich erinnere mich noch sehr gut an die letzten zwei Jahre, wo wir, aufgrund von unseren Jobs, kaum Zeit für einander hatten… Nach knapp einem Jahr 24/7 ohne Pause zusammen sein, wollten wir es unbedingt auch mal ausprobieren, wie es ist, allein zu Reisen und sich mal nur auf sich selbst zu fokussieren.
Gili Air Island, eine kleine Insel im Nordwesten der Insel Lombok (Indonesien), bot sich für eine Trennung super an! Bruno konnte hier die Unterwasserwelt erkunden und einfach mal Entspannen und ich durfte mir einen langersehnten Wunsch erfüllen: an einem Yoga Retreat teilnehmen! 🙂
Die Aufregung war groß! Am Samstag, den 17.02., kamen wir auf Gili Air Island an und bezogen unsere Hostels, Bruno direkt am Strand und ich 10 Gehminuten entfernt im Inselinneren im H2O Yoga Retreat. Es fühlte sich soooo komisch an, allein ein Zimmer zu beziehen, den Rucksack auszupacken und an einem fremden Ort anzukommen. Ständig hatte ich das Gefühl, etwas mit Bruno teilen zu wollen, mit ihm zu sprechen und das gerade Erlebte auszuwerten.
Am Abend trafen wir uns noch ein letztes Mal in einem Café am Strand in der Nähe von Bruno seinem Hostel. Wir telefonierten mit unseren lieben Freunden Christopher & Natalie und genossen die letzten gemeinsamen Minuten. Und dann hieß es sich endgültig zu verabschieden… Die erste Verabschiedung nach knapp einem Jahr! Verrücktes Gefühl… Es flossen sogar ein paar Tränen…
Yoga – die Kraft der Einheit
Als ich im Internet nach Yoga Retreats recherchierte, wurden mir einige gute Angebote in Indonesien vorgeschlagen. Es ist Wahnsinn, wie viel weniger man für dieselben Leistungen im Vergleich zu einem Yoga Retreat in Deutschland bezahlt! Ich entschied mich für das 4 Nächte & 4 Tage – Packet, welches ich spontan nochmal um einen Tag vor Ort verlängerte. Für 160,00 Euro sollte Folgendes inbegriffen sein: Übernachtung in einem 4 Bett Zimmer, Frühstück & Abendbrot, Wasser, Yoga Kurse und Spa Angebote. Ich ließ mich überraschen, was dies im Detail bedeuten sollte…
Bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit kam ich klitschnass am Yoga Retreat an. John, der Besitzer und Gründer des Paradies, begrüßte mich herzlich. Der Duft von Citrus schoss mir in die Nase, die Musik ließ mich direkt entspannen und John´s gelassene Art zog mich direkt in seinen Bann. Er gab mir all meine Gutscheine, die ich in den nächsten Tagen einlösen kann und erklärte mir den Yogaplan. Erst dort wurde mir bewusst, wie viel das von mir gebuchte Packet wirklich enthält! Pediküre, Maniküre, 60 minütige Ganzkörpermassage, Fußreflexmassage, 3x Veganer Curry, 3x frisch gepresste Smoothies, und ein Drei-Gänge-Menü meiner Wahl! Zusätzlich gab es noch Prozente für Yoga-Workshops, die ich noch dazu buchen könnte.
Direkt die erste Yoga Stunde am nächsten Morgen (Traditional Hatha) sorgte dafür, dass ich vollends ankam, im Hier & Jetzt und bei mir selbst. Yoga ist bereits seit acht Jahren Teil meines Alltags, doch bisher praktizierte ich Yoga nur allein in meinen eigenen vier Wänden. Erst ein einziges Mal besuchte ich einen Kurs, doch das ist viele Jahre her. Doch in diesem authentischen Ambiente Yoga auszuüben ist nochmal etwas gaaaanz anderes, als zuhause zwischen Schreibtisch und Wandschrank in den herabschauenden Hund zu fließen. Der Yogasaal war umringt von Bananenbäumen und Palmen, die Hühner liefen auf dem gesamten Gelände frei herum und der Hahn krähte zu jeder Uhrzeit. Es war alles recht klein und privat gehalten. Der Kurs bestand meistens aus 10 bis 20 Yogis und an den Workshops waren wir meistens nur zu dritt!
In den 5 Tagen habe ich tatsächlich JEDEN Kurs, den ihr auf dem Plan erkennen könnt, besucht und an allen Workshops teilgenommen. Meine Liebe zum Yoga wuchs um ein Dreifaches. Schnell entwickelte sich eine kleine Routine Tage, die in etwa so aussah…
06:00 bis 08:00 Uhr Buch lesen und die ruhigen Morgenstunden in der Hängematte genießen
08:00 bis 09:15 Uhr YOGA (Vinyasas, Yoga mit Bambusstäben oder Yoga mit Fokus auf die Körpermitte)
09:30 bis 10:30 Uhr AQUA YOGA (eine tolle Erfahrung, um dem Element Wasser näher zu sein)
11:00 bis 14:00 Uhr Frühstücken im Yoga-Café, Buch lesen, Spa Angebote ausprobieren
14:00 bis 16:00 Uhr YOGA WORKSHOPS (Grundlagen/Geschichte Meditation, Yoga und Atemübungen)
16:15 bis 17:30 Uhr YOGA (meist entspanntere Flows mit längeren Dehnungen und Meditation)
18:00 bis 20:00 Uhr Sonnenuntergang am Strand und Abendbrot (Date mit mir selbst!)
Yadi, einer der Mitarbeiter im Retreat sprach mich an meinem letzten Abend an und teilte mir mit, dass er noch nie jemanden erlebt hat, der immer alle Kurse besucht, ohne auch nur mal einen auszulassen. Nun, was soll ich sagen… YOGA als ganzheitliche Medizin fasziniert mich schon viele Jahre und nun die Gelegenheit zu bekommen, noch tiefer in die Materie einzusteigen, wollte ich mir nicht nur eine Sekunde entgehen lassen!
Hi Google, was ist der Unterschied zwischen Pediküre und Maniküre?
Ich bin ehrlich zu euch, ich hatte in meinem Leben bisher eine Massage und die hat Bruno mir vor 2 Jahren zu Weihnachten geschenkt. Sonst hatte ich mit Kosmetik und all dem Kram noch nicht viel am Hut, da ich es immer als zu teuer und nicht so wichtig eingestuft hatte – lieber habe ich Geld fürs Reisen und irgendwelche Erlebnisse investiert. 😀 Meine Logik: kein Geld für 60,00 Euro Kosmetik jeden Monat, aber einen 600,00 Euro Flug nach Kanada buchen! Alles eine Frage der Prioritätensetzung, Freunde! 😀 Bei all den Gutscheinen, wusste ich also nicht so richtig, was mich erwarten wird… Ich kannte ja nicht mal den Unterschied zwischen Pedi- und Maniküre! 😀 Doch nun bin ich keine Jungfrau mehr! Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, andere Menschen diese Arbeit machen zu lassen…
Essen kann so schön sein!
Wie ich schon weiter oben erwähnt hatte, wurde ich immer mit super leckerem Essen versorgt. Ich glaube, die Bilder sprechen für sich… und Nein, es gibt nie genug Essensbilder! 😀
Mädelsabend
Am letzten Abend ging es mit drei anderen Yogi-Frauen zum Strand. Eigentlich wollten wir hier im Open Air Kino Mamma Mia schauen, doch der starke Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung und so kam es, dass wir im Restaurant bei einer leckeren Pizza tolle Gespräche hatten.
Dankbar!
Ich habe in diesen 5 Tagen mein Wissen über Yoga als Einheit von Geist, Seele und Körper, aber auch als Einheit zwischen Mensch & Natur, so sehr erweitert, dass ich mich freue, dieses in Deutschland noch mehr zu vertiefen! Neben all den wohltuenden Yoga Einheiten, waren es besonders die Workshops, die mir einen unheimlichen Mehrwert gaben.
Ein ganz besonderer Herzensdank geht an die Yoga-Lehrerin Emma aus Neuseeland. Yoga zu unterrichten stellt nicht nur ihren Job dar, vielmehr verkörpert sie die Liebe zum Yoga und zur Meditation von Kopf bis Fuß. Vielen Dank, dass ich so viel von dir lernen durfte, liebe Emma!
Am Abreisetag war ich ziemlich traurig, dieses Paradies verlassen zu müssen, doch gleichzeitig freute ich mich auch riesig auf meinen Bruno! Wie als würden Duzende Armeisen in meinem Bauch umherlaufen, so sehr kribbelte mein Körper! Und dann kam er endlich angelaufen und ich konnte ihn in meine Arme schließen… endlich wieder vereint!