2 Wochen Farmleben sind seit gestern zu Ende.
Seitdem wir in Canada gelandet sind, haben wir bei Stephanie, unserer Freundin, gewohnt. Sie hat ihren großen Camper seit zwei Monaten bei der Familie Crump auf der Alpaka-Wiese stehen.
Wir durften im Gästezimmer der Crumps schlafen. Sie haben uns so herzlich empfangen und bei sich wohnen lassen. Dafür wollten sie kein Geld haben. Alles war für uns kostenlos. Wir konnten es gar nicht glauben und waren unglaublich dankbar. Da wir Chris & Vivien Crump gern etwas zurückgeben wollen, haben wir sie gefragt, ob wir ihnen bei der Farmarbeit helfen können. Und so haben wir in den zwei Wochen, neben dem Wochenendtrip am See und unserem großen Projekt, an drei verschiedenen Tagen mit angepackt.
Abends haben wir oft gemeinsam mit den Crumps und Stephanie gekocht und gemeinsam gegessen, getrunken & gelacht. Es war eine wundervolle Zeit, die wir so schnell nicht vergessen werden.
Die Crumps besitzen schon seit mehreren Jahrzehnten diese Farm in der Nähe der Stadt London in Canada. Sie haben Sonnenblumenfelder und stellen kaltgepresstes Sonnenblumenöl her. Außerdem haben sie viele Korn-, Stroh- und Heufelder, die alle einiges an Arbeit verlangen. Achso und dann sind da ja noch die Tiere – Hühner, Kühe und Alpakas. Früher hatten sie auch Schweine. Chris war auf der ganzen Welt unterwegs, um die Schweinezucht aufzubauen und voranzutreiben.
In ihrem kleinen Hofladen verkaufen sie alles Mögliche – frische Eier, Sonnenblumenöl, Honig, den ihre Tochter herstellt, Ahornsirup, frisches Fleisch, selbsthergestellte Seife, Korn und Sonnenblumensträuße. Täglich kommen viele Menschen vorbei, um die regionalen und saisonalen Produkte zu kaufen.
Stroh im Sonnenblumenfeld
An unserem ersten Arbeitstag haben wir, gemeinsam mit einem Mädchen, welches hier in den Ferien arbeitet, einen Weg im Sonnenblumenfeld mit Stroh ausgelegt. Was so einfach klingt, stellte sich als harte Arbeit heraus.
Denn die riesigen Strohballen waren alles andere als leicht! Alle packten mit an und gemeinsam rollten wir die Strohballen auf den Weg, um das Stroh danach ordentlich zu verteilen. Am Ende war ein langer Weg in mitten der riesigen Sonnenblumen entstanden, auf denen die Besucher dann laufen können. Das Sonnenblumenfeld blüht lediglich ein paar Wochen im August und lockt jedes Jahr viele Besucher an. Sie können mit den Alpakas durch das Feld spazieren, Fotos schießen oder auf den alten Stuhl von Vivien ihrer Großmutter mitten im Sonnenblumenfeld Platz nehmen.
Abends haben wir frisch gekocht – es gab leckere Kartoffeln vom Feld, einen Maiskolben, frischen Salat und Rindfleisch von Chris seinen Rindern.
Lavendel, ich kann es nicht mehr riechen!
Nachdem wir ein schönes Wochenende am See verbracht haben – den Beitrag hierzu gab es ja schon – sind wir zurück auf die Farm gekommen und haben zwei weitere Tage den Crumps ein wenig unter die Arme gegriffen.
An einem Morgen haben wir Vivien & Chris zum Schlachter begleitet. Ich wusste anfangs nicht, wo es hingeht und als wir dann darüber sprachen, wurde mir ganz mulmig im Bauch.
Wir saßen im Truck und hinter uns im Anhänger Ware zwei von Chris seinen Kühen, die nun ihre letzten Stunden leben. Schon komisch… aber nun ja, so ist das Farmleben! Und so wie Tiere sich untereinander fressen, ernähren wir uns teilweise eben auch von Tieren.
Am Schlachter angekommen, führten wir die Kühe in einen Stall, wo sie später dann abgeholt werden. Danach holten wir vorne aus einem riesigen Kühl-Kontainer frisch verarbeitetes Rindfleisch ab. Nun hieß es: Schnell zurück zur Farm und alles in die Froster! Es waren mindestens 40 Pakete, die es zu verstauen gab. Doch für die Crumps kein Problem! Es gab überall auf dem Hof verteilt riesige Gefriertruhen und alles fand seinen Platz.
Anschließend bekamen wir die Aufgabe, zwei große stiegen Lavendel von den grünen Blättern und Wurzeln zu befreien und zu kleinen Bündeln schön zusammenzubinden.
Für mich war es wie Meditation und es erinnern mich an meine Heimat. Zuhause bei Mama & Papa bekam ich oft die Aufgabe, den Lavendel zu ernten und ebenfalls zu binden.
Bruno hingegen fand die Arbeit ziemlich nervig! 😀 Er fand es sinnlos, nur des „schönen Geruches“ wegen sich so eine Arbeit zu machen.
Doch am Ende des Tages waren wir uns beide einig – es ist ziemlich anstrengend, 8 Stunden Lavendel zu putzen & zu binden! Aber, es ist auch sehr schön, einfach nur beieinander zu sein und Zeit zu haben, um über alles Mögliche zu quatschen und das Farmgeschehen zu beobachten.
Der zweite Tage sah ähnlich aus. Diesmal begannen wir damit den frischen Lavendel zu ernten, bevor wir ihn wieder von den grünen Blättern befreiten und zu kleinen Sträußen gebunden hatten. Das schmückte insgesamt 10 Stunden des Tages und danach konnten wir keinen Lavendel mehr sehen! 😀
Den Crumps hat dies jedoch sehr geholfen, denn die Lavendelernte war somit durch noch bevor der Regen einsetzte und alles kaputt machen würde.
Nun konnten die fertigen Sträuße im kleinen Hofladen verkauft werden. Unser Arbeit war getannt!
Was für ein großes Projekt eigentlich?
Während der Zeit bei den Crumps, haben wir noch ein eigenes, für uns sehr bedeutendes gemacht – viele Nerven sind dabei draufgegangen! 😀 Dazu mehr im nächsten Beitrag! Nur so viel vorweg: Wir haben uns unser Zuhause für die kommenden 5 Monate kreiert. 🙂 Wir können es kaum erwarten, euch auf diesen Weg mitzunehmen!
Bitte ein Bündel für M. 🙂 ♡♡♡♡
Okay 🙂