Kleiner Glücksbringer plötzlich ganz groß

Unser Abenteuer, Rollertour, neigte sich dem Ende zu, es waren nur noch knapp 200km bis wir Chiang Mai im Süden wieder passieren würden. Doch die letzte Kilometer ließen wir langsam angehen. Nach all dem Rollerfahren wurde es Zeit für etwas Bewegung! Der Nationalpark Doi Inthanon kam daher wie gerufen! Hach… hier wurden Kanada Erinnerung wach, als wir beim Visitor Centre (dt.: Besucherzentrum) ein Nationalparkticket kauften. Die Vegetation bestand aus einem interessanten Mix Dschungel und steppenartige Hügel voller Blaubeersträuchern und Hortensien. 

Wir hatten uns einen schönen Naturpfad rausgesucht, doch leider mussten wir am Beginn des Trails feststellen, dass man einen Guide benötigt. Die Thailänder trauen einem aber auch nichts alleine zu! 😀 Nach kurzer Überlegung, ging es also mit einer lieben Thailändern hoch hinaus und direkt hinein in den Dschungel. Vorbei an einem Wasserfall und einem wirklich dicken Käfer, bahnten wir uns den Weg immer höher zum Aussichtspunkt, wo der feuchte Dschungel plötzlich an einem trockenen Feld grenzte. Von oben hatte man eine gute Sicht auf umliegende Bergdörfer, schroffe Felsen und den Baumkronen des Dschungels.

Ein Traum wird wahr 

Schon seit meiner Kindheit begleitet mich ein kleiner Elefant aus Stein als mein Glücksbringer, der besonders, als Papa weit weg in Italien gearbeitet hat, täglich an meiner Seite war. Am rechten Bein ist ein keines Stückchen abgebrochen und wenn ich mal Glück brauchte, rieb ich einfach daran. Es funktionierte wirklich immer! Egal ob bei einem Reitturnier, bei den Abiturprüfungen oder später bei den Bewerbungen. Irgendwie wuchs so auch meine Liebe zu echten Elefanten und der Traum war groß, eines Tages mal einen echten Elefanten umarmen zu dürfen. Am Freitag, den 12.04.2024, wurde dieser Traum dann Realität. Als letzter Stopp auf unserer Rollertour durch den Norden Thailands, ging es zu einer Familie, die seit sieben Generationen Elefanten pflegt und mit ihnen zusammen lebt. In Thailand gibt es noch vereinzelt frei lebende Elefanten tief im Dschungel. Doch leider wird es für diese immer und immer schwieriger genügend Nahrung zu finden. Die voranschreitende Landwirtschaft und Urbanisierung  nimmt den Tieren ihre natürliche Nahrungsquelle. Zwar gibt es noch eine Menge unberührte Natur, doch nicht genug für den täglichen Futterbedarf, der circa 150 bis 200 Kilogramm PRO TAG betrifft. Eine ganze Menge, doch bei dieser Größe kein Wunder! 

Auf sogenannten Elephant Sanctuarys (dt.: Schutzgebiete für Elefanten) wird Elefanten ein artgerechtes und geschütztes Zuhause geboten. Sie leben in riesigen Arealen und können Dank der Besuchereinnahmen mit ausreichend Nahrung versorgt werden. Leider gibt es einige Sanctuarys, wo es bei den Besuchereinnahmen nicht nur um das Wohl der Elefanten geht, sondern auch um eigenen Profit. Daher muss man bei der Wahl des richtigen Schutzgebietes aufpassen und sich unbedingt die Rezensionen im Internet durchlesen! Wir haben uns für die Elephant Freedom Village entschieden. Es gibt hier lediglich ein paar Besucher pro Woche und die Gruppe der Menschen darf 10 Personen nicht überschreiten. Die Einheimischen betreuen und pflegen die Elefanten nicht nur, sie leben mit ihnen zusammen. Sie spielen mit ihnen, gehe zusammen schwimmen, schenken ihnen viel Aufmerksamkeit und Nähe. Sie sind eine Familie! Und das haben wir bei unserem Besuch sofort spüren dürfen. Die Elefanten haben auf uns einen ausgelassenen und glücklichen Eindruck gemacht. Sie haben mit den Aufpassern, aber auch mit uns gespielt und interagiert. Als ersten durften wir den Papa Elefanten sowie die kleinen Kinder und die Mamas füttern. Bananen, Reis, Mais und so einige Kilo an Gras sorgten dafür, dass wir plötzlich ganz nebensächlich für die riesigen Vierbeiner waren. 😀 

Wir können gar nicht in Worte fassen, wie glücklich uns dieses einzigartig Erlebnis gemacht hat. Ein Kindheitstraum wurde war, plötzlich spürten wir so viel Zufriedenheit, Gelassenheit und Liebe. Die Ruhe und Geborgenheit der Elefanten übertrug sich auf uns und wir agierten immer mehr im Einklang mit ihnen. Alles andere wurde plötzlich ganz nebensächlich und nichtig. Wir spazierten mit ihnen durch den Dschungel bis hin zu einer Wasserquelle, wo sie es kaum erwarten konnten im Fluss zu baden. Wir durften mit hinein und sie bürsten, uns gegenseitig mit Wasser bespritzen (die Elefanten waren darin definitiv besser als wir 😀 ) und mit ihnen die Abkühlung genießen.

Am liebsten wären wir wohl noch viel länger in der Nähe der Elefanten geblieben, doch so aufregend das für uns war, mindestens genauso aufregend war es auch für sie. Also hieß es nach drei Stunden Abschied nehmen und nochmal all diese magische Energie der eleganten Riesen aufzusaugen.

Danke für diesen Marmeladenglasmoment! 

3 Gedanken zu „Kleiner Glücksbringer plötzlich ganz groß“

  1. Hallo ihr Lieben, ich glaube ich bekomme mich gar nicht wieder ein …mihhhh ????. Elefanten, welch wunderbare Tiere ???? auch mein Lieblingstier und ich bin ein bisschen neidisch. Seit Lombok hatte ich nicht mehr gelesen, weil ich nicht dazu gekommen bin. Seit zwei Tagen dann das volle Programm ????. Ich bin etwas erkältet, mein Buch ausgelesen und da habe ich mir euren Blog vorgenommen. Wie immer bin ich begeistert von euren Beiträgen, die so realistisch und voller Farbe sind, besser als jedes Buch. Danke das ihr euch die Zeit nehmt und uns teilhaben lasst. Ich schätze das sehr ????. Ich freue mich, dass es euch gut geht und ihr so wunderbare Dinge erlebt. Weiterhin viel Freude und tolle Abenteuer, passt auf euch auf. Seid herzlich gegrüßt und gedrückt von Berit.

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    • Hallo liebe Berit,
      wir schnabulieren gerade unser Frühstück bei schlappen 42 Grad! 😀 Da kam deine liebe Nachricht genau richtig und hat uns erfrischt. ☺️
      Wir hoffen, auch du hattest einen schönen Urlaub und wirst noch lange davon zehren.
      Wir schreiben immer gern für euch und stellen dabei fest, es hilft uns auch sehr die gesammelten Eindrücke besser zu verarbeiten.

      Liebe Grüße und bis bald!!!
      Bruno & Gena ❤️

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