In den letzten Beiträgen haben wir so viel von unseren Erlebnissen und Orten, die wir besucht haben, berichtet. Doch eines kam nicht mehr vor… Erzählungen von unseren Begegnungen.
Dies liegt nicht daran, dass es keine gab, sondern vielmehr daran, dass wir nicht wussten, wie wir diese Erlebnisse in Worte fassen sollen.
Es waren Menschen, die ganz unterschiedliche Charaktere haben, unterschiedlicher wie es kaum sein kann. Eine Powerfrau, ein alter, armer, reicher Mann, ein weiser Bärenjäger, ein quatschiger Angler und ein abenteuerlicher Rentner. Sie alle haben uns zum Nachdenken gebracht, geprägt und dafür gesorgt, dass wir in bestimmten Situationen immer an sie und ihre Lehren denken werden. Und eines bestätigte sich für uns erneut:
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Reisen so besonders machen!
Wir möchten euch gern teilhaben lassen und euch diese wundervollen Seelen vorstellen. Auch wenn ihr sie vermutlich nie kennenlernen werdet, kennt ihr sie vielleicht nach diesem Beitrag ein klein wenig und nehmt auch etwas für euer Leben mit.
Willy, der alte, arme, reiche Mann.
Da uns ein Einkauf bevorstand und wir keinen Stellplatz am See fanden, musste der Walmart-Parkplatz herhalten. In Nordamerika ist es sehr typisch, dass man in seinem Camper eine Nacht auf den Walmart-Parkplatz schläft und am frühen Morgen dort einkaufen geht. Im Walmart findet man wirklich alles – Lebensmittel, Campingequipment, Klamotten und Kosmetik. Gemeinsam mit sieben anderen Campern machten wir es uns also am Abend auf dem Parkplatz bequem. Während unsere Maiskolben im Topf kochten, beobachteten wir einen alten, gerade mal 1,30m großen Mann, wie er dabei war seinen braunen Dodge Grand Caravan komplett mit Müllsäcken & Panzertab zu verkleben. Sein Rolllator steht’s am Mann. Außerdem war seine Motorhaube auf und ein Stromkabel führte vom Motorraum durch den kleinen Spalt am Beifahrerfenster. Sehr mysteriös!! Da wir uns wirklich etwas besorgt wunderten, was der gute Mann damit vor hat, entschieden wir uns dazu, ihn einfach zu fragen. Keine Minute später stand ich bei ihm und sprach ihn an. Ich musste seeeeehr laut reden, da er schwerhörig war – dadurch wussten nun auch alle anderen Camper, was er vor hat! 😀
Er kann nur gut schlafen, wenn es nachts komplett dunkel ist, daher klebt er alles so feinsäuberlich ab. Und das jede Nacht aufs Neue! Verrückt, oder? Am meisten beunruhigte uns das Kabel, doch auch dafür gab es eine Erklärung! Er erzählte mir, dass er an Lungenkrebs leidet und nur noch wenige Woche leben wird. Nachts benötigt er ein Atemgerät, welches durch die Autobatterie geladen wird – daher das Kabel.
Als ich ihn nach seinem Namen fragte, zeigte er auf seinen linken Handrücken. Dort war leicht verblasst „Willy“ drauftätowiert. „Ich habe früher viel Scheiß gemacht, Drogen und sowas… Da ich nie meinen Namen vergessen wollte, tätowierte ich ihn mir dahin, wo ich ihn immer sehen kann“ erzählte er mir. Er schenkte sein Haus seinem Sohn und lebt seit der Bekanntgabe der Krebsdiagnose im Auto. „Wenn ich schon nur noch eine so begrenzte Zeit zur Verfügung habe, muss ich sie doch wenigstens nutzen und nicht mit Rumheulen verschwenden“ schrie er mich an und ergänze „und das Rauchen, das verbiete ich mir jetzt auch nicht mehr!“
Wenig später bekam er mit, dass uns Wasser zum Abwaschen fehlte und so bestand er darauf, dass wir einen von seinen Wasserkanistern nehmen sollen. Da er alle Türen, bis auf die Fahrertür, zugeklebt hatte, bat er mich über die Fahrertür zum Fußraum des Beifahrers durchzugreifen, um an den Kanister zu gelangen. Daher musste ich leider erleben, wie sein Auto von Innen aussah. Er schläft lediglich auf einer Luftmatratze und das gesamte Auto war vollgestopft mit Krims Krams… Kein so toller Anblick!
Willy ist ein sehr alter und armer Mann… doch ist er voller Reichtum, da er so herzlich und hilfsbereit war und so viel Positivität, trotz der schrecklichen Diagnose, besitzt. Das macht ihn zu einem reichen Mann!
Willy, pass auf dich auf & genieße jede Sekunde! Es war schön, dich kennengelernt zu haben.
Bob, ein Renter voller Abenteuer.
Am selben Abend, an dem wir Willy kennenlernten, trafen wir auch auf Bob. Er machte nur einen kurzen Halt, um Kirschen zu kaufen und seine Hündin Daisy auf die grüne Wiese zu lassen. Er war ganz begeistert von unseren ausgebauten Dodge und der Art wie wir um die Welt reisen, sodass auch wir schnell ins Gespräch kamen. Als er uns dann seinen Dodge von innen zeigte, waren jedoch wir ganz aus dem Häuschen! Er ist seit acht Jahren Renter und seitdem reist er um die Welt, besucht seine Tochter in Australien, reist mit seinem Dodge durch Kanada & die USA oder unternimmt Trips durch Asien.
Er hat sich seinen Dodge auch ausgebaut. Jedoch viel aufwendiger und cooler als wir es getan haben! Er hat eine kleine eingebaute Küchenzeile, eine Toilette, Ventilatoren und ein Bettchen für Daisy. Und das alles in dem gleichen Dodge, wie wir ihn haben. Verrückt, oder?
Er gab uns noch viele Tipps für Kanada und wünschte uns eine tolle Weiterreise.
Bob, du machst alles richtig und genießt in vollen Zügen die Freiheiten, die ein Rentner hat! Wir wünschen dir weiterhin die beste Gesundheit dafür!
Harold, der weise Bärenjäger.
Auf Manitoulin Island begegneten wir einer Person, die uns seit unserem Reisebeginn bisher am meisten prägte.
Als wir gerade dabei waren, den Dodge etwas aufzuräumen und Wäsche im See zu waschen, kam plötzlich ein Golfcar angefahren – ein Glück hatten wir uns doch dazu entschieden, etwas anzuziehen, denn eigentlich wollten wir weiterhin nackt herumlaufen. Haha!
Harold begrüßte uns – er hat Stimmen gehört und wollte daher mal vorbeischauen. Da waren wir beruhigt, wir dachten schon, er wäre ein Aufpasser und teilt uns mit, dass wir hier nicht stehen dürfen. Doch so war es nicht, er wohnt lediglich in der nächsten Einfahrt und wollte mal Hallo sagen. Wir kamen schnell ins Gespräch und so stellte sich heraus, dass er unter anderem jedes Jahr einmal auf Jagt geht – er jagt saisonal Elche, Rentiere, Fische und sogar Schwarzbären. Das ist in Kanada alles andere als untypisch! Viele nutzen das vielfältige Wildleben hier um zu jagen – es gibt besonders in Ontario so viele Wildtiere! Daher ist es saisonal erlaubt, auch Bären zu jagen. Natürlich bedarf es dafür eine spezielle Ausbildung, um artgerecht zu jagen und die Tiere nicht zu quälen oder sich selbst in Gefahr zu bringen. Harold selbst ernährt sich lediglich von dem Fleisch, welches er selbst erlegt hat. Wer kann schon sowas von sich behaupten?!
Nach wenigen Minuten lud uns Harold direkt zu sich ein und schwups waren wir auf seinem Grundstück. Er lebt hier in seiner Cottage mit seiner Ehefrau den Sommer über. Sie leben komplett autark. Strom generieren sie durch die am Dach fixierten Solarplatten, das Wasser pumpen sie aus dem See und über eine Filteranlage erhalten sie Trinkwasser. Geheizt wird mit Gas oder mit Holz im kleinen Ofen. Die Cottage ist komplett selbst durch seine handwerklichen Hände und ihre kreative Ader erbaut wurden. Seine Frau ist bereits heute abgereist, da bald der 100. Geburtstag der Mama ansteht, er reist morgen auch ab und verbringt heute seinen letzten Abend hier.
Auf dem Grundstück befindet sich sonst noch seine Garage, in der er all seine Jagt-und Fischausstattung lagert und ein Schreibtisch, wo seine Frau kreativ basteln kann. Im Haus fanden wir viele ausgestopfte Tiere, unter anderem sogar einen echten Bärenkopf, alle selbst gejagt! Wir unterhielten uns so gut, dass er uns bat noch länger zu bleiben und schwups hatten wir jeder zwei Bier intus. Wir saßen vier Stunden auf seiner Dachterrasse, tranken kühles Bier und unterhielten uns immer tiefgründiger. Harold ist bis Ende 30 als Ingenieur in der Atombranche tätig gewesen, ehe er sich, und das stand für ihn schon immer fest, in die Selbstständigkeit begab, um dort sein Wissen weiter zu geben. So machte er sich mit mehreren Firmen selbstständig und verkaufte sie im Anschluss gewinnbringend. Ab diesem Zeitpunkt lehrte er als Risikomanager und Persönlichkeitscoach sehr erfolgreich.
Uns wurde schnell klar, dass es kein Zufall war, dass er uns gehört hatte und genau zu diesem Zeitpunkt zu uns gefahren kam. Es sollte so sein.
Wir unterhielten uns über das Leben, über Ziele und wie man diese am besten verfolgt und erreicht.
Harold ist bereits 72 Jahre alt. Das Alter sah man ihn alles andere als an! Er macht jeden Morgen Yoga und Kraftübungen – jeden Morgen. Das hält ihn fit und lässt ihn ihn so muskulös aussehen, wie er aussieht. Wow! Bewundernswert! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus!
Als wir uns darüber unterhielten, wie unterschiedlich die Menschen ticken und das es im Leben sehr wichtig ist, sich stets mit Menschen zu umgeben, die einen gut tuen und die einen weiterbringen, wurde uns erneut bewusst, wie wichtig und wie sehr uns diese Begegnung mit ihm voranbringt.
Er lehrte uns in den Stunden auf seiner Terrasse so viel und berichtete von einigen seiner Erlebnisse. Einmal wäre er bei einer direkten Begegnung mit einem Bären fast ums Leben gekommen. Sein Traum war es schon immer vorzeitig in Rente zu gehen. Tatsächlich erreichte er dieses Ziel bereits mit 49. Diesen Traum hat er sich immer ganz genau vor Augen gerufen, er hat ihn sich förmlich aufgemalt und ganz genau vorgestellt. Das, so sagte er, hat letztendlich zur Zielerreichung geführt. Die genaue Vorstellung und der Glaube, das Ziel zu erreichen. Keine Zweifel und keine negativen Gedanken. Das ist das einfache Gesetz der Anziehung. Das was du denkst, wird passieren.
Es gab mehrere Weisheiten, die uns tief getroffen haben und die ich nun nachfolgend niederschreibe, um sie nie zu vergessen:
“I never believe what I think today!”(„Ich glaube nie daran, was ich heute denke!“)
„Live like you would die tomorrow!“ (“Lebe, als würdest du morgen sterben!”)
„Learn, like you live for ever!“ (“Lerne, als würde du für immer leben!”)
„Stop. Think. Choose.“ (STC) (“Halt inne, denke nach und entscheide.”)
„Did you ever notice… How big is your windshield and how small is your backscreen? And why?“ (never look back! It’s more important what is in front of you, in your future, than what happened in your past!)
(“Ist dir jemals aufgefallen … wie groß deine Frontschutzscheibe ist, und wie klein dein Rückspiegel?”( Schau niemals zurück! Es ist wichtiger, was vor dir liegt, achte mehr auf deine Zukunft, als das, was hinter dir liegt!))
„What was the best thing for you today? And what are your goals for tomorrow?“ (ask this your children every night by going to bed.)
(,,Was war das Schönste am heutigen Tag für dich? Und worauf freust du dich morgen am meisten?” ( frag das, deine Kinder jeden Abend wenn du sie ins Bett bringst.))
All dies hat er im Laufe unseres Gespräches gesagt, und damit so viele Antworten gegeben. Bruno und ich waren beide sehr beeindruckt von seinem Leben, seiner Einstellung und seinen Ritualen. Er zeigte uns, was er jeden Morgen nach dem Aufstehen tut. Er mag es zeitig aufzustehen (um 04:00Uhr) und während seine Frau noch schläft, führt er ein morgendliches Ritual durch. Er trinkt seinen Kaffee und schreibt auf, wofür er dankbar ist, welche Ziele er verfolgt und was er am heutigen Tag erreichen möchte. Für all dies benutzt er nur die Anfangsbuchstaben – alles andere merkt er sich. Außerdem schreibt er die Anzahl der Tage auf, wie lange er sich über nichts mehr aufgeregt hat. Er möchte gern 100 Tage erreichen. Aktuell ist er bei 21. Wow! Ich weiß nicht, ob ich es schonmal geschafft habe, mich 21 Tage über nichts, rein gar nichts aufzuregen! Respekt!
Außerdem liest er noch aus drei verschiedenen Büchern am Morgen – im ZEN-Buch, in einen Meditationsbuch und in einem weiteren, etwas dickeren Buch. Für all dies nimmt er sich bewusst Zeit, Zeit um seinen Werten treu zu bleiben, seine Ziele zu verfolgen und um sich ein gutes Leben zu schenken.
Vor einigen Jahren ist er schwer an Krebs erkrankt und die Ärzte gaben ihn lediglich ein paar Monate zu leben. Doch mit seiner Lebensart und dem festen Glauben entschied er sich den Krebs nicht anzunehmen und verbannte ihn aus seinem Leben. Er glaubte fest an den Sieg gegen den Krebs. Mit der Einstellung:„Everything happens in your mind!“ , also: “alles passiert in deinem Kopf”schaffte er es, komplett gesund zu werden!
Er wurde zum Vorbild für uns und wir waren sehr dankbar, dass das Universum ihn zu uns schickte, wir ein so intensives Gespräch führten und so viel von ihm lernen konnten! Er bestätigte so viele unserer Denkweisen & Einstellungen zum Leben. Denkweisen, die nicht jeder versteht und das ist auch vollkommen ok! Doch er zeigte uns, wie richtig unser Weg ist und das jeder seine Träume und Ziele erreichen kann wenn er es nur wirklich will! Wir müssen es uns nur ganz genau vorstellen, ja wir müssen es förmlich fühlen & riechen können, dann wird es auch Realität!
Ich nahm mit ihm das Video auf und auch Bruno ließ ihn in sein Buch schreiben.
Auch Harold war begeistert von uns und sagte mehrfach, wie interessant und bewundernswert er unsere bereits in jungen Jahren bewusste Einstellung zum Leben findet. Wir wissen was wir wollen, wir arbeiten hart für unsere Ziele und wir leben unsere Träume. Als er das sagte, wurde mir bewusst – hey, wir sind uns ziemlich ähnlich und wenn wir zu ihm hinaufschauen können, können wir auch zu uns hinaufschauen und sehr stolz auf uns, unser Leben und unsere Taten sein.
Zum Schluss gab er uns noch eine seiner wichtigsten Weisheiten.
„If you don’t practice it and if you don’t tell all these things other people, you will forget everything!“
(,, Wenn du das Erlernte nicht ausübst und mit anderen nicht über dein Wissen sprichst, wirst du alles Gelernte wieder vergessen.”)
Er schenkte uns zum Abschied noch ein Buch und ein Stein von seinem Grundstück. Die Steine auf Manitoulin Island sind besonders, sagte er, denn sie enthalten Fossilien in sich und bringen Glück! Als Steinliebhaberin, freute ich mich besonders über dieses Geschenk.
Voller Eindrücke, voller positiver Energie & Dankbarkeit fuhren wir zurück zum schönen Stellplatz.
Harold, danke für Alles! Wir werden dich & unser intensives Gespräch nie vergessen! Nie!
Melissa, die Powerfrau.
Nachdem wir an der Canyon-Zugtour teilgenommen hatten, entschieden wir uns dazu, noch eine Nacht auf dem Parkplatz des alten Fabrikgeländes zu bleiben. Am nächsten Morgen gönnten wir uns ein heißes Getränk im Starbucks Café und nutzen das dortige WLAN und die Steckdosen, um an ein paar Beiträgen für euch zu basteln und mit der Familie zu telefonieren.
Alles dauerte etwas länger als gedacht, da wir von Melissa & ihrer 15 jährigen Tochter unterbrochen wurden. Doch das war eine tolle Unterbrechung! Denn wir haben uns sehr gut mit beiden unterhalten. Melissa ist die Besitzerin des alten Fabrikgebäudes und des Starbucks. Ihre Tochter arbeitet während der Ferien hier, bevor sie ihr Examen in der Musikschule fortführt. Sie möchte nämlich Opernsängerin werden. Melissa hat italienische Wurzeln und eine riesige Familie in Sault Ste. Marie. Zu Weihnachten feiern sie immer in der Gaststätte, die sich auch hier im Fabrikgebäude befindet.
In unseren Köpfen sprudelte es nur so voller Ideen, wie man das Fabrikgebäude und auch die große Fläche davor noch besser nutzen könnte. Festivals, wöchentliche Workouts mit anschließenden Frühstück im Café, Rooftopbar, ein Hostel wäre doch perfekt und und und… Wir konnten damit nicht zurückhalten und so erzählten wir Melissa all unsere Ideen. Unser Gespräch entwickelte sich in ein grandioses Brainstorming. Viele unserer Ideen hat sie auch schon in ihrem Kopf gehabt und sie kann es kaum erwarten diese umzusetzen. Wir tauschten unsere Kontakte aus, sodass sie sich bei uns melden kann, wenn sie Ideen benötigt, wie man einen Ort für Reisende schaffen kann. Wir haben in den vergangenen fünf Monaten so viele tolle Hostels & Orte erlebt, ebenso wissen wir mittlerweile aber auch, was einigen Hostels noch fehlte und was Backpacker wirklich wollen! Sie ist der lebende Beweis, dass Selbstständigkeit funktionieren kann. Man muss nur wissen wie und sich die nötigen Fähigkeiten aneignen! „Wenn man etwas wirklich will, wird man darin auch erfolgreich sein“ sagte sie uns mit funkelnden Augen. Noch heute beschäftigt uns dieses Gespräch & Melissa ihr Power!
Mach’s gut, Melissa – du hast einen ganz wundervollen Ort geschaffen und wer weiß, vielleicht starten wir eines Tages ein gemeinsamen Projekt!
Dan, der quatschige Angler.
In Kanada angelt wirklich jeder Zweite! Kein Wunder, die vielen Seen hier bieten sich dafür super an! Wir haben hier noch nicht geangelt, wie auch, ohne Angel im Backpack?! 😀
Als wir unseren ersten Stellplatz an einem kleinen See fanden, lernten wir Dan kennen. Dan & sein Hund kommen regelmäßig zu diesem See um die Natur zu genießen, mit dem Ball zu spielen & ein Bierchen zu zischen (also Dan, der Hund natürlich nicht 😀 ). Er war ganz lieb und sprach uns direkt an. Er stellte viele Fragen an uns, doch viel Zeit zum antworten blieb uns nicht, da er auf jedes kleine Wort ansprang und uns dazu etwas mitteilen wollte. Irgendwie sympathisch, auch wenn er uns immer unterbrach! 😀 Er gab uns viele Tips für tolle Wanderungen und Nationalparks, die wir auf jeden Fall besuchen sollen! Als er ins Auto stieg und losfuhr, waren wir erstmal etwas erschlagen von all seinen Worten! Nicht mal 5 Minuten später kam er plötzlich zurück gefahren und hielt direkt vor uns an. Was möchte er denn nun noch?!
“Ihr könnt doch nicht in Kanada sein ohne eine Angel zu besitzen!” sprach er ganz aufgeregt zu uns und überreichte uns eine grüne, ausfahrbare Angel. Woher wusste er, dass wir keine Angel besitzen?! Wieso hat er einfach eine Angel zu verschenken?! Wir waren sprachlos.
Dan, du herzensguter Mensch, vielen Dank, dass wir dich kennenlernen durften! Bitte verlier niemals deine offene Art! Sie ist toll.
Spätestens jetzt versteht ihr vielleicht, warum wir diese Art des Reisens so sehr lieben. Würden wir immer nur in einem Hotel schlafen, Touri-Touren unternehmen und einem strikten Plan folgen, würden all diese wundervollen Begegnungen, die nachhaltig unser Leben prägen, nicht passieren!
Bereits nach einem Monat Kanada, durften wir die Gastfreundschaft der Familie Crump, die freundschaftliche Hilfe von Stephanie, die Nächstenliebe von Rebecca & Mark sowie die Fürsorge der Baumarktmitarbeiter Marion & Paul spüren. Zusammen mit den oben erwähnten Begegnungen, sind wir jedem einzelnen unendlich dankbar.
Offenheit, Optimismus & Interesse bringen uns so wertvolle Werkzeuge für unseren Lebenskoffer, ganz ohne dafür etwas zu bezahlen.
Hallo ihr Zwei
Ich bin sehr,sehr stolz auf Euch.
Behaltet Euch eure offene Art und die Einstellung,schwächeren Menschen zu helfen.
Das war auch immer meine Lebenseinstellung.
Viele liebe Grüße Papa
Danke lieber Papa! 🙂