Unser neues Bad der See
Nachdem wir genug vom Großstadttrubel hatten, ging es immer Richtung Westen entlang der unzähligen Seen der Provinz Ontario.
Wir mussten nie lange suchen, sondern fanden immer direkt einen schönen und kostenlosen Stellplatz für die Nacht. Meistens war dieser direkt an einem See. Das war perfekt, denn der See und alle anderen Gewässer werden für die kommenden Monate unsere Quelle zum Wäsche waschen, Geschirr spülen und duschen sein! Mit unserem Wasserfilter könnten wir sogar aus dem See unser Trinkwasser beziehen. Das kennen wir ja bereits aus Norwegen & Schweden. Könntet ihr euch sowas vorstellen?! Mittlerweile bevorzugen wir den See sogar einer richtigen Duschen, naja zumindest im Sommer! Die Seen hier sind unfassbar klar und sauber – früh morgens eine tolle Erfrischung! Keine Sorge, wir verwenden ausschließlich naturbelassene Seife, die der Natur nicht schadet!
Manitoulin Island
In den letzten sechs Tagen waren wir auf der größten Süßwasserinsel unserer Welt. Manitoulin Island ist umgeben vom Huron See, dieser ist so riesig, dass man am Horizont kein Festland erkennen kann! Auf der Insel selbst befinden sich mehr als 100 kleinere Seen – ein Paradies für viele Lebewesen, wie Möwen, Wildgänse, Frösche, Fische, Schlangen und sogar Elche & Bären fühlen sich in den Wäldern der Insel zuhause.
Bisher sind wir noch keinem Bären über den Weg gelaufen – ich bin darüber ganz froh, denn darauf kann ich gern verzichten! 😀
Allein mit der Natur
Die ersten zwei Tage verbrachten wir auf einer kleinen Landzunge. Unser Diddi stand ganz allein in Mitten vieler Wildblumen. Wenn wir im Bett lagen konnten wir ringsherum das Wasser bestaunen. Weit und breit nichts, außer ein paar Ferienwohnungen. Wir fühlten uns mit der Natur verbunden, genossen die Ruhe & die Zweisamkeit, badeten im eiskalten Wasser, spielten Karten, übten das Fischen und machten SMORES über dem Gaskocher. Ab und zu besuchte uns Ernie, ein kleiner Fischreiher, der ziemlich gut in seinem Job war!
Bei Sonnenuntergang kuschelten wir uns ins Bettchen und mit der aufgehenden Sonne startete langsam, seeeeeehr langsam, unser Tag.
Auf den Spuren der Natives
Auf der Insel gibt es insgesamt sechs Natives Resorts – Gebiete in denen die Ureinwohner, die „Indianer“, leben. Durch einige Resorts sind wir sogar durchgefahren. Große Unterschiede zu dem „neuen Kanada“ haben wir nicht erkennen können. Die Häuser waren alle etwas einfacher gebaut und auf einigen Wiesen standen Tipis. Doch was wir in jeder Straße erkannten, waren die „Every child matters!“-Fahnen. Damit soll ausgedrückt werden, dass jedes Kind, jeder Mensch Gleichbehandlung erfahren und niemand ausgeschlossen werden sollte. Eine Selbstverständlichkeit, die zwischen den Natives und den „neuen“ Kanadiern leider nicht immer vorhanden ist.
Help us to create the snake
Auf Manitoulin Island haben wir viele kleine Wanderungen unternommen. Wir begegneten kleinen Wasserfällen, bunten Mischwäldern und so vielen Vögeln. Achso und dann war da noch die bunte Schlange! Die Natives kamen auf die tolle Idee, Naturfarbe zur Verfügung zustellen und somit eine bunte Steinschlange zu kreieren – Gena konnte daran nicht vorbeigehen! 😀
Einatmen. Ausatmen.
Ein weiterer Stop auf Manitoulin Island war die Barrie Island, dort fanden wir wieder einen Stellplatz, den wir uns schöner nicht hätten vorstellen können. Ein Holzsteg, eine Bank mit Tisch, türkisblaues Wasser und um uns herum die Ruhe des Waldes. Zeit zum Ankommen, Durchatmen und Genießen.
Sind wir in der sächsischen Schweiz?!
Bevor wir nach sechs Tagen die Insel verließen, kamen wir noch einer Empfehlung von Harold nach und besuchten den Cub & Saucer Hikingtrail. Bei einer echt schönen 10km Wanderung fühlten wir uns ein wenig wie in der sächsischen Schweiz. Schaut selbst:
Mach’s gut Manitoulin Island, so schnell werden wir dich nicht vergessen! Es war eine tolle Zeit, doch nun müssen wir weiterziehen, sonst verpassen wir noch unseren Zug! 🙂