Auf den Spuren der Vergangenheit

Herzlich Willkommen im Heritage Park!

Vorgestern haben wir euch vom schönen Calgary berichtet, doch spulen wir noch einmal zurück, auf den Tag bevor wir Calgary so richtig erkundeten… Zunächst besuchten wir den Heritage Park am Rande von Calgary. Ich überraschte Bruno und bis vor dem Eingangsschild hatte er keinen blassen Schimmer, was wir heute erleben werden. Wir parkten etwas ausserhalb und liefen 40min zum Park, somit sparten wir uns unnötige Parkgebühren und sammelten ein paar Schritte. 🙂

Der Heritage Park ist Kanadas größtes Outdoor-Museum. Als Besucher taucht man dort Wort wörtlich in die Zeit von 1860 bis 1950 hinein. Ihr könnt es uns glauben, wir fühlten uns wie als wären wir genau in dieser Zeit! Der Park ist wie ein Dorf aufgebaut, komplett authentisch und detailgetreu. Als erstes besuchten wir eine riesige Halle voller Oldtimer, hier hätte sich Onkel Walter sehr wohl gefüllt! Sogar die alten Zapfsäulen wurden teilweise nachgebaut oder restauriert.

Alle einsteigen, wir fahren los!

Raus aus der Oldtimer-Halle stolperten wir über den Bahnhof, wo zufällig gerade die alte Dampflock abfuhr. Wir ergatterten noch die letzten Plätze und genossen eine Fahrt durch den gesamten Park. Es gab mehrere kleine Bahnhöfe, wo die Bahn Halt machte und man aussteigen könnte.

Noch heute mit Kohle betrieben tuckert sie täglich durch den Heritage Park.

Von Zahnarzt, Schmied, Wäscherei bis zur Spielhalle – für alles ist gesorgt!

Als nächstes schlenderten wir durch die Straßen des Dorfes, vorbei am Zahnarzt und der alten chinesischen Wäscherei, die wir sogar von Innen bestaunen konnten. In jedem Häuschen befanden sich verkleidete Menschen, welche die dort ausgestellten Gegenstände und die damalige Tätigkeit in diesen Einrichtungen für einen erklären und teilweise sogar noch ausüben. Wie zum Beispiel der Schmied, ein alter, grauhaariger Mann, der noch heute in der Schmiede Dinge für den Park herstellt. Er stellt die Hufeisen für die Pferde, die an den Kutschen angespannt durch den Park stolzieren, oder die Kerzenständer für die Kneipen und Cafés her. Wir konnten ihm bei der Arbeit zu schauen und wurden dabei mit interessanten Informationen über die Schmiedekunst gefüttert.

“Ein toller Zeitvertreib als Rentner, sonst wäre es doch ziemlich langweilig.”

Auch dem Bauernhof statteten wir einen Besuch ab. Hier kann man Schweine, Hasen, Hühner, Pferde und Esel streicheln und im alten Landhaus den Frauen beim Kochen zuschauen. Denn all die freiwilligen Arbeiter hier im Heritage Park bekommen täglich warme Mahlzeiten – alle frisch gekocht im Landhaus.

altes Landhaus.

Doch was gehört zu einem authentischen Einblick in die Zeit von vor über 100 Jahren dazu? Na klar! Das rege Treiben auf den Straßen. Auch dafür wurde gesorgt, indem freiwillige Arbeiter verkleidet kleine Theaterstücke auf der Straße aufführten. Es fühlte sich an, als wären wir Mitten im Geschehen, denn wir waren es auch! Es gab keine Bühne oder sowas, sie haben einfach auf der Straße gespielt und teilweise die Besucher mit eingebunden. Das hättet ihr erleben müssen!

“Nun höret mir doch zu! Ich habe einen Weg gefunden, schnurrlos zu fotografieren! Passt auf!”

Für eine kleine Stärkung ging es auf den Rummel – hier darf man kostenlos mit allen Fahrgeschäften fahren! Für den Spaß von Groß & Klein ist hier gesorgt.

Rrrrrrrummel!

Der Spielhalle statteten wir auch einen Besuch ab – hier gibt es sogar einen Barber, wo man sich vor oder nach einer Partie Dame die Haare rasieren lassen kann. Wir entschieden uns nur für eine Partie Dame, die Haare sollen ja wachsen. 🙂

Da hat die Gena wohl den Bruno geschlagen! 😀

Im Krankenhaus waren wir auch – verrückt, wie simpel und unhygienisch damals die medizinische Versorgung war… Wir Interessierten uns sehr für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur heutigen Schulmedizin. Ein Glück war Beverly, eine liebe ehemalige Krankenschwester vor Ort und konnte uns mehr dazu berichten. Danach schauten wir noch bei der Polizei vorbei und wurden Zeuge von einem Verhafteten, der gern ausbrechen wollte!

 

Eine Cola bitte!

Zum Schluss erkundeten wir noch einen eher abgelegeneren Teil des Dorfes, dort wo die Siedler  lebten. Hier fanden wir eine versteckte Kneipe, wo wir Bob den Barkeeper kennenlernten. Er interessierte sich sehr für unsere Reise, gab uns seine Visitenkarte und bat um eine E-Mail, von irgendwo auf dieser Welt. Diesen Wunsch erfüllen wir ihm doch gern! Er öffnete uns noch eine eiskalte Cola aus Mexiko (die schmeckt viel besser, als die Cola, die wir so kennen, weil die Mexikaner Rohrzucker statt weißen Haushaltszucker verwenden und das schmeckt man!) und bat uns um einen Eintrag ins Gästebuch. Danach verabschiedeten wir uns, denn bald schließt der Park und wir wollen noch die alte Schule & das Felllager anschauen gehen.

altes Klassenzimmer.

Die Verabschiedung gab es von diesem riesigen Vierbeiner. Der Tag im Heritage Park endete und wir kehrten zurück in die Gegenwart. Was für ein toller Ausflug. Besser hätte man die Kultur und das Leben in den Jahren 1860 bis 1950 nicht darstellen können! Wir sind begeistert und schlauer als zuvor! 🙂

Wie fandet ihr die kleine Zeitreise?

3 Gedanken zu „Auf den Spuren der Vergangenheit“

  1. … wunderbar, eure Zeitreise und Dank der modernen Technik war ich wieder mit dabei.
    Bleibt weiterhin neugierig, ich bin immer total begeistert von euren Erlebnissen.
    Gebt auf euch acht und seid lieb gegrüßt von Evi

    Antworten

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