Hello Mr.! Hello Mrs.!

Hallo ihr fleißigen Bloglesenden! 🙂 

Wie ihr gemerkt habt, haben wir uns eine kleine Schreibpause gegönnt… Es ist so viel passiert in den vergangenen zwei Wochen! Von brodelnden Vulkanen, Gena ihren ersten Friseurbesuch und unserer Trennung war alles dabei! Nun aber erstmal eins nach dem anderen… Wir sind also mit dem Nachtzug gut in den frühen Morgenstunden im Örtchen Malang angekommen. Am Tag der Ankunft ruhten wir uns nur noch aus, telefonierten mit Freunden und Familie und versuchten uns an das muffige Zimmer zu gewöhnen. So schön es auch ist, bei den Einheimischen zu leben, so hart ist es auch manchmal, sich an die einfachen Umstände zu gewöhnen. Unser Zimmer hatte zwar ein Fenster, doch dieses ging nur in einen schmalen Hinterhof hinaus. Die Wände müssen frisch gestrichen worden sein, denn die Luft im Raum war kaum aushaltbar. Es gab kein Klopapier, denn hier wird lediglich ein Schlauch zur Reinigung verwendet… Manchmal fehlt uns der deutsche Luxus schon sehr! 

Den darauffolgenden Tag starteten wir mit einem leckeren indonesischen Frühstück, welches uns die Familie zubereitete. Wir waren so dankbar, für nur 8,00 Euro die Nacht auch noch ein reichhaltiges Frühstück dabei zu haben. 

Danach erkundeten wir zu Fuß die Stadt. Malang ist eine bunte Stadt mitten in den Bergen und nicht weit entfernt von einigen aktiven Vulkanen. 

Wo auch immer wir entlang liefen, wurden wir mit „Hello Mr. & Hello Mrs.!“ begrüßt. Die Menschen in Indonesien sind unglaublich aufgeschlossen, freundlich und strahlen nur so vor positiver Energie. Mittlerweile haben wir uns an die täglichen Fotoanfragen gewöhnt und auch daran, dass man uns hier Mr. und Mrs. nennt. Was vor zwei Wochen noch komplett surreal für uns war, ist nun zum Alltag geworden. 

Wir liefen zum Alun Alun Park – jede indonesische Stadt hat einen zentralen Park, wo sich Menschen zum gemeinsamen Picknick, Spiele spielen oder zum Verkauf von Streetfood treffen. Mindestens eine Moschee grenzt an einem der Parkanlagen. Wenn man sie vielleicht mal übersieht, aber überhören kann man die muslimischen Gebetshäuser nie! Mindestens 5 Mal am Tag wird durch einen Lautsprecher zum Volk gesprochen, gesungen und zum Beten aufgerufen. Der erste Aufruf ist um 04:00 Uhr morgens, der letzte gegen 20:00Uhr. Doch diese Klänge halten nicht für wenige Minuten an, sondern vielmehr für eine gute halbe Stunde! Da wir die Sprache nicht verstehen und auch der Religion nicht angehören, ist es manchmal wirklich nervig mit anzuhören. Besonders nachts! 

Schnipp Schnapp – Haare ab! 

Unser Weg durch die Stadt führte an einem kleinen Friseur Salon vorbei. Bruno bekommt alle drei Wochen seine Haare von mir rasiert – ich sag euch, mit einem Bartrasierer ohne Aufsatz ist das gar nicht mal so einfach! 

Doch was ist eigentlich mit meinen Haaren? Ich habe mir letzten versucht, mit seinem Bartrasierer die Spitzen zu schneiden… doch irgendwie, sehnte ich mich langsam, nach einem richtigen Schnitt. Besonders bei den schwülwarmen Temperaturen, stören die langen Haare total! Wir kehrte als bei dem Salon ein und fragten einfach mal nach den Preisen. Ich fragte die ältere Dame im Laden, wie viel es kosten würde, wenn sie mir die Haare wäscht, schneidet und stuft. Sie konnte kein Englisch also musste ich diese Frage mit Händen und Füßen stellen. „25.000 IDR“ schrieb sie auf einen Zelten. 25.000? Das kann nicht stimmen… denn das sind ungerechnet 1,47€! Oder meint sie pro Minute? Nein… damit war wirklich die komplette Dienstleistung gemeint. Ich konnte es nicht glauben! Ein Glück, hat uns die Intuition hierher geführt, denn eigentlich wollten wir, um Geld zu sparen, zu keinem Friseur gehen! Doch dieses Kleingeld hatten wir dann doch noch übrig und so dauerte es nicht lange und schnipp schnapp, waren 10cm ab! 

Ich war super zufrieden und freute mich, endlich wieder kürzere Haare und einen vernünftigen Schnitt zu haben! Ich hab ihr umgerechnet 30 cent Trinkgeld gegeben, ich fühlte mich schlecht, doch auch wir müssen auf unser Geld schauen. Als ich ihre Reaktion bemerkte, freute ich mich! Sie strahlte über beide Ohren und bedankte sich mehrfach, erst wollte sie das Geld gar nicht annehmen! 

Frisch gestylt ging es weiter ins bunte Stadtviertel von Malang. Dieses begrüßte uns bereits, als wir am Morgen mit dem Zug in die Stadt hineinfuhren. Nun wollen wir es von etwas Näher betrachten. Ursprünglich war dieses Gebiet sehr heruntergekommen und aufgrund der Armut und dichten Besiedlung zu einem Slum Viertel ernannt worden. Doch die Menschen fanden auch hier einen Weg, mit wenig Geld, ihr Leben bunter zu machen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie haben einfach alles bunt angemalt – Häuserwände, Straßen, Treppen, Laternen und sogar die Brücke, welche beide Gebiete miteinander verbindet. Die leeren Farbeimer haben sie als Girlande in den Gassen aufgehangen und mit alten Regenschirmen und anderen selbstgebastelten Dingen versehen. Auch einige Künstler durften ihre Werke an die Wände bringen. Es war total verrückt, zu realisieren, dass hier wirklich Menschen leben! Alles sah so aus, wie in einem Freizeitpark und hinter jeder Ecke gab es andere kleine Details zu bestaunen. Die bunte Kulisse erinnerte uns an einen anderen Ort auf dieser Weltreise… Na, wer errät, wo wir schon mal Ähnliches erkundet haben?

Mit einer kleinen Eintrittsgebühr von umgerechnet gerade mal ein paar Cent, unterstützt man die Einheimischen, ein besseres Leben aufzubauen. Denn wie wir schon oft erwähnt haben: Ein paar Cent für uns, bedeutet hier in Indonesien meist die Ernährung eines gesamten Tages. Wie so ein bisschen Farbe aus einem Slum-Gebiet eine Touristenattraktionen machen konnte… Beeindruckend!

Unser Tag endete mit einem Marktbesuch, wo wir uns mit allerhand frischem Obst eindeckten. Den Abend verbrachten wir entspannt zuhause und schauten einen Film. 

2 Gedanken zu „Hello Mr.! Hello Mrs.!“

  1. Das ist ein wunderschöner Beitrag! Total surreal, wie es dort aussieht alles so bunt und asymmetrisch. Getreu dem Motto: „2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt
    und Drei macht Neune !!
    Ich mach’ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt …. Ich hab’ ein Haus,
    ein kunterbuntes Haus…! Pipi wäre stolz und wahrscheinlich sogar ein bisschen neidisch ???????? verrückt so viele Eindrücke. Danke das Ihr Uns mitnehmt und teilhaben lasst ! Fetter Schmatzer aus der Ferne ????

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    • Liebe Frances <3
      Du hast es auf den Punkt gebracht, wir sollten mal mehr auf Pippi hören... sie hat das schon genau richtig gemacht! 🙂 Wir drücken dich auch gaaaaanz fest und knutschen aus dem fernen und sehr warmen Indonesien! Bis baaaaald! 🙂

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