Als unser Tag startete, ging die Sonne gerade auf und der Himmel war feuerrot. Zum Frühstück gab es Haferbrei mit frischem Obst. Neben uns viele leere Patronenhülsen von einem Gewehr, verbuchen wir das mal unter echtem amerikanischen Flair zum Frühstück!
Gestärkt fuhren wir durch Carlsbad, um dahinter den Carlsbad Caverns National Park zu besuchen. Von außen wirkte alles noch ziemlich unspektakulär und wir durchquerten lediglich eine hüglige Steppenlandschaft. Am Besucherzentrum angekommen, war es schon ziemlich heiß, ein Glück befindet sich der Nationalpark auch unter der Erde und wir bleiben von der Hitze verschont! Ziemlich praktisch! Wir schlenderten wieder durch den Suvenirshop und fanden einen schicken Magneten aus Holz für mich und einen kleinen süßen Sticker für Bruno seine Sammlung. Anschließend schauten wir uns wieder einen kleinen Kinofilm an, das ist in Amerikas Nationalparks wohl so üblich, wie wir zumindest in den vergangenen zwei Parks auch erlebt haben. Natürlich standen neben der Leinwand zwei riesige us-amerikanische Flaggen, wie sollte es auch anders sein. Der Nationalstolz wird hier überall deutlich, ob auf den Nummernschildern der Autos, hier im Nationalpark oder im Radiosender, wo um 12:00Uhr mittags dann plötzlich die National-Hymne gespielt wird.
Nach dem Film ging es für uns zum Eingang des Nationalparks. Es gibt zwei Optionen hinunter in die Höhlen zu gelangen. Entweder man wählt die 1 minütige Option und fährt bequem mit dem Fahrstuhl, oder man läuft 1 Stunde hinunter durch schmale Höhlenwege. Wir entschieden uns natürlich für den sportlichen Part, welchen wir definitiv jedem empfehlen würden, denn man beschreitet somit den Eingang, den auch all die tausende Fledermäuse, die hier in den Carlsbad Caverns leben, jede Nacht benutzen. Ein Naturspektakel, welches so nicht oft bestaunt werden kann. Tausende von Fledermäusen flattern mit Einbruch der Dunkelheit durch den Eingang der Höhle, um nachts auf Nahrungssuche zu gehen. Es geht an einem Amphitheater vorbei direkt hinein in die gigantische Höhle. Könnt ihr den Eingang erkennen?
Unser Weg führte uns immer und immer tiefer in die Höhle hinein. Schon bald waren wir weit entfernt vom Tageslicht und unsere Augen mussten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnen. Der Weg war leicht beleuchtet, sodass man nicht ganz im Dunkeln tappen musste. Es wurde langsam angenehm kühl. Bereits auf dem Weg nach unten, welcher übrigens einer Höhe vergleichbar mit dem Empire Staat Building entsprach, konnten wir viele Naturphänome beobachten.
Es reihten sich weiße Tropfsteinsäulen, sogenannte Stalagmiten, aneinander, die über mehrere Tausende von Jahren durch Wassertropfen entstanden sind. Die Wassertropfen fielen dabei immer auf ein und dieselbe Stelle, aufgrund der enthaltenen Mineralien, entstand eine Tropfsteinsäule.
Ganz faszinierend waren auch die Decken, diese verleiteten dazu, immer nach oben schauend zu laufen. Denn von der Decke hingen gigantische Zapfen, sogenannten Stalagtiten. Sie wurden oftmals durch Lampen angeleuchtet und einige ähnelten einem Kronleuchter-Konstrukt. Wir waren sprachlos, wie schön unsere Natur selbst unter der Erde ist!
Ab und an begegneten wir einigen kleinen natürlichen Seen, worin sich die Höhle und die Stalagtiten von der Decke hängend eindrucksvoll spiegelten.
Ganz unten angekommen, folgte ein einstündiger Rundweg. Auch wenn dieser Nationalpark täglich viele Besucher anlockt, waren wir meistens ganz ungestört für uns, da sich die Menschen in den großen Höhlen gut aufteilten. Im sogenannten „großen Raum“, ganz unten in der zugänglichen Höhle, wurde man nochmal von einer Masse an gigantischen Stalagmiten und sehr spitzen von der Decke hängenden Stalagtiten zum Staunen gebracht. Es war bildschön und wirkte auf uns sehr gewaltig. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt. Wer das Buch „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne gelesen hat, fühlt sich hier den Textzeilen ganz nah.
Nach etwas mehr als drei Stunden fuhren wir mit dem Fahrstuhl wieder nach oben und schwups waren wir wieder im sehr hellen, sehr warmen New Mexico über der Erde. Was für ein Erlebnis! Ein Nationalpark der ganz anderen Sorte. Wir sind begeistert und können einen Besuch in den Carsbad Caverns nur sehr empfehlen.