Neben stachligen Riesen

Roadtrip 

Unser Weg führte uns immer weiter südlich vom Monument Valley & Horseshoe Bend. Schließlich ist schon in wenigen Wochen Thanksgiving, das in den USA sehr groß zelebrierte Erntedankfeste, und bis dahin müssen wir in Florida sein! 

Im kleinen Örtchen Sedona, circa zwei Stunden nördlich von der Hauptstadt Arizonas entfernt, legten wir einen mehrtägigen Zwischenstopp ein. Wir fanden einen tollen Stellplatz am Rand der Stadt auf einem kleinen Hügel. Gemeinsam mit anderen Campern, wurden wir jeden Morgen von den Heißluftballons, die direkt neben uns landeten, geweckt. Ziemlich cool, auch wenn ein Ballon fast unser Autodach geküsst hätte!

Eine Bibliothek zum Verweilen 

Sedona war zur Abwechslung mal ein sehr freundlicher Ort, hier fühlten wir uns richtig wohl! Um mit unserer Familie zu telefonieren, suchten wir die örtliche Bibliothek auf, hier soll es kostenloses WLAN für alle geben! Da das Internet wirklich mega gut war, verbrauchten wir kurzerhand ganze drei Tage hier. Das war absolut nicht geplant, aber es fühlte sich richtig an, eine kleine Pause vom Reisen zu nehmen und mal einen ganz normalen Arbeitsalltag zu haben. Nicht das uns dieser fehlt, aber wir hatten ein paar Ideen für unseren Reiseblog, was dabei rauskam, habt ihr ja im vorherigen Blogbeitrag erfahren. 🙂

Herrengedeck am Morgen

Den einen Morgen starteten wir mit Sekt & Bier,  nicht wirklich weil wir das Verlangen danach hatten, sondern weil wir unserer lieben Oma eine Freude bereiten und mit ihr am Freitagabend ihr Herrengedeck trinken wollten. Kennt ihr das? Man mixt Bier & Sekt, das soll dann gut schmecken…Naja, ging so! 😀 Tja und da Oma ihr Freitagabend unser Freitagmorgen bedeutet, gab es eben mal Alkohol zum Frühstück! 

Wir sind nicht allein!

Am letzten Abend trafen wir Blaine vor der Bibliothek. Er war gerade dabei mit seinen ausgeliehenen DVDs nachhause zu fahren, als er Gena auf dem Parkplatz ansprach. Aus einem „Guten Abend“ wurde schnell ein sehr tiefgründiges Gespräch. Es dauerte keine fünf Minuten und beide standen weinend da. Blaine ist 73 Jahre alt und übt seit über 40 Jahren Tai Chi aus, sein Rezept dafür, dass er in seinem ganzen Leben noch nie einen Arzt benötigt hat! 

Leider hat Blaine vor vier Monaten plötzlich seine geliebte Frau verloren… Wir fühlten sofort mit ihm und er tat uns schrecklich leid. Nun ist er allein, keine Kinder und die meisten Freunde sind bereits verstorben. 

Wir versuchten ihn etwas aufzubauen und ihm eine sehr wichtige Eigenschaft von ihm widerzuspiegeln. Seine offene Art auf Menschen zu zugehen und mit ihnen zu kommunizieren. So lange er diese Eigenschaft nicht verliert, wird er nie allein sein! Diese Eigenschaft sollte jeder von uns ab und an mal anwenden, denn was wären wir nur ohne soziale Kontakte? Meistens sind es doch die anderen Menschen, mit denen wir schöne Momente & Erinnerung kreieren. Wir müssen nie allein sein, wenn wir es nicht wollen! 

Saguaro National Park 

Von Sedona ging es weiter durch Phoenix, der Hauptstadt Arizonas, bis nach Tucson, kurz vor der mexikanischen Grenze. Hier ergatterten wir eine Dusche für umsonst! Da wir uns in der Stadt jedoch nicht wohlfühlen, unser Nachtlager aufzuschlagen, fuhren wir noch ein Stückchen weiter und parkten etwas außerhalb der Stadt auf einem Hügel bei einem Baugrundstück. Da morgen Sonntag ist, gingen wir davon aus, hier ungestört stehen zu können. Wir hatten eine tolle Sicht auf die leuchtende Stadt, waren bereits jetzt umgeben von stachligen Riesen und genossen den Sternenhimmel. 

Am nächsten Tag besuchten wir den Saguaro National Park, welcher bekannt ist für Klapperschlangen, Scorpione, Spinnen und riesige Kakteen! Wir hofften, nur Letzteres aus nächster Nähe zu betrachten! Und so sollte es auch kommen, wir kamen am Besucherzentrum an, welches sehr interessant gestaltet war. Man konnte in einer kleinen Ausstellung viele Fakten über Flora und Faunda des Parks erfahren und bei einem kleinen Kinofilm die erste Kostprobe erhalten, was einen auf der Wanderung durch den Park erwarten sollte. Danach ging es auch schon raus in die Wildnis! 

Unser Trek verlief entlang gigantischer Kakteen, alle nahmen eine andere Form ein. Noch nie haben wir so große Stachel gesehen! Wir waren komplett fasziniert! Den gesamten Trek sind wir dennoch nicht gegangen, es war einfach zu heiß! Die Sonne meinte es besonders gut und knallte erbarmungslos auf uns, 35 Grad im Schatten, wenn man welchen fand! Wir tranken viel Wasser und ließen uns für jeden Schritt Zeit, dennoch war es zu anstrengend und wir verkürzten die Runde auf zwei Stunden. Das genügte heute! Unser Ziel, die stachligen Riesen aus nächster Nähe zu sehen, erreichten wir. 

Habt ihr schonmal so große Kakteen gesehen?

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