Zwischen Glanz und Drogen
Nachdem wir (erstmal) die Rocky Mountains hinter uns gelassen haben und von den Dinosauriern aus Drumheller verjagt wurden, landeten wir im sonnigen Calgary. Der Spätsommer zeigt sich nach wie vor von seiner goldigsten Seite. Die Bäume werden langsam bunt, die Sonne ist noch so stark, dass wir mit T-Shirt und kurzer Hose die Gegend erkunden können und die Attraktionen nehmen kein Ende!
Wir besuchten drei Tage die Stadt Calgary, sie befindet sich im Süden von der kanadischen Provinz Alberta und ist mit 1.239.220 Einwohnern die größte Stadt in Alberta. Dass hier 1988 die olympischen Winterspiele stattfanden, ist noch heute erkennbar! Calgary glänzt mit seiner sauberen Innenstadt, den Wolkenkratzern und Einkaufsstraßen – es lohnt sich dieser Stadt einen Besuch abzustatten. Wir schlenderten an einem sonnigen Sonntag durch das Bankenviertel, entlang der berühmten Einkaufsstraße, durch Chinatown und auf den Hügel Mount Pleasant, von wo aus man eine grandiose Aussicht auf die Stadt, den Fluss und die Skyline der Stadt erhält. Calgary hat uns positiv überrascht, doch eines blieb leider auch in dieser Stadt nicht aus… Wir betraten in der Innenstadt keine einzige Straße ohne nicht von dem menschlichen Resultat des Drogenkonsums konfrontiert zu werden. In ganz Kanada ist das Drogenproblem präsent und damit ist nicht “nur” Alkohol und Zigaretten gemeint. Wir begegneten hier so vielen Menschen, die nur noch ein Schatten ihrer selbst waren, die zitternd umherirrten, kaum etwas am Leib trugen, komische Geräusche von sich gaben und kurz vor dem Tod standen. Es ist grausam all dies zu erleben, in einem Land wie Kanada, wo wir immer dachten hier sei die Welt in Ordnung! Wir würden uns hier nicht wohlfühlen… So viele psychisch kranke Menschen wie in Kanada, haben wir bisher noch nirgends auf unserer Reise erlebt… Es lehrte uns nur ein weiteres Mal: Finger weg von den Drogen!
Wir hatten trotzdem eine schöne Zeit und möchten euch mit einer kleinen Bilderreihe an unserem Stadtrundgang teilhaben lassen. Viel Spaß und vergesst die Sonnencreme nicht! 🙂
Die grüne Lunge der Stadt
Calgary hat unzählige kleine und größere Parkanlagen, eine schöner als die andere! Während unseres Stadtrundganges durften wir einige Parks miterleben und was sollen wir sagen… die Parks leben! Hier herrscht, besonders an so sonnigen Tagen, viel Trubel! Ballspielende Kinder, romantische Picknicks, Musiker, Eisstände, auf den Wiesen spielende Hunde und ihre Besitzer, die mit anderen Hundeliebhabern in Kontakt treten. Wir gönnten uns einen eiskalten Erdbeermilchshake und einen Hot Dog und genossen das rege Treiben im Park. Es machte einfach Spaß, die Menschen zu beobachten und die positiven Energien zu spüren.
Zeit für ein kleines Fotoshootings war auch! 🙂
Walmart – unser Freund & Helfer!
In der Stadt findet man leider selten schöne, kostenlose Stellplätze an einem See oder an einem Fluss, besonders nicht in so einer großen Stadt wie Calgary. Dennoch gab es auch hier eine optimale Lösung! Der Walmart Parkplatz, ihr kennt ihn schon aus unserem Beitrag “Begegnungen“. In Calgary fanden wir für drei Nächte unseren Platz direkt am Highway auf dem Walmart Parkplatz. Was wir hier nicht haben: Ruhe, Natur, Privatsphäre und eine natürliche Dusche, dafür gibt es hier aber: Sanitäranlagen, WLAN und das Lebensmittelparadies für den dicken oder schmalen Thaler! War ganz okay und entspannter als gedacht, doch eines bedeutete es definitiv: kostenloses Parken und Nächtigen in der Großstadt! 🙂
Notfall: Wir brauchen eine Dusche!
Nachdem wir zwei Tage durch Calgary geschlendert waren und zuvor noch den Heritage Park (Beitrag kommt schon übermorgen online!) besuchten, war eine Dusche mehr als überfällig! So ist das Abenteuerreisen nun mal, ne warme Dusche und ein drei Gänge Menü ist eher Mangelware im Sortiment! 😀 Meistens haben wir ja einen See oder Fluss vor der Nase, doch all das gab es hier weit und breit nicht… Unser Plan: Wir schwimmen ein paar Bahnen im Schwimmbad und verbinden dies mit einer Dusche! Doch leider ging dieser Plan nicht so ganz auf… Wir irrten von einem geschlossenen zum anderen belegten Schwimmbad hin und her und wurden auch nach knapp zwei Stunden Suchen nicht fündig… Doch ein Glück gab es noch eine andere Möglichkeit: sogannte Recreation Centre, wo man für einen schmalen Taler eine warme Dusche nehmen kann. Als wir dieses erreichten, waren wir mehr als dankbar für die Dusche. Ich glaube, wir hätten auch 20 Dollar für eine Dusche ausgegeben, so sehr wollten wir eine! Verrückt oder? Noch vor einem halben Jahr konnten wir eine Dusche nehmen wann immer wir wollten und nun ist es richtiger Luxus geworden und nicht immer für uns erreichbar! Umso dankbarer sind wir!
Macht’s gut und liebe grüße von den frisch geduschten Weltenbummlern! 🙂