Wilkommen im Jasper National Park

Erstmal entspannen!

Nachdem wir Gena ihren Geburtstag im Elk National Park verbracht haben, ging es dem Highway 16 folgend immer weiter Richtung Westen. In einem kleinen Örtchen namens Hinton legten wir noch einen kleinen Stop ein. Wir verbrachten zwei ruhige Nächte am La Biche River und genossen Natur & Zweisamkeit. Angeln, lecker Kochen, Karten spielen und entspannen – genau das Richtige, bevor die Wandertage im Gebirge Kanadas starten!

Hinton, La Biche River.

Hallo Hirsch!

Pünktlich zum Monatsstart September, erreichten wir die berühmten Rocky Mountains! Bereits von Weitem konnte man die malerische Leinwand mit den gigantischen Riesen erkennen. Klarer Himmel, Sonnenschein & 25 Grad erwarteten uns im Jasper National Park – einer der schönsten Nationalparks, die Kanada zu bieten hat!

Kurz bevor wir den Ort Jasper passierten, begrüßte uns bereits die unberührte Wildnis, eine ganze Horde Hirsche graste am Wegesrand.

Begrüßungskomitee im Jasper National Park.

Da sind sie, die Rockys!

Wir verbrachten insgesamt drei Tage im Nationalpark. Hier war das freie und kostenlose Campen vorbei, die Natur muss bewahrt werden und daher ging es für uns immer auf einen Campingplatz. Auch wenn dies unserem Geldbeutel nicht so gefiel, freuten wir uns umso mehr auf eine warme, richtige Dusche! Spoiler: Hier ahnten wir noch nicht, wie unvergesslich diese “Dusche” werden wird! 😀

  1. Wanderung: Maligne Canyon (10km)

Unsere erste Wanderung führte uns durch den Maligne Canyon, eine tiefe Schlucht in der gewaltige Wassermassen kleine und große Wasserfälle formen. Wir liefen immer entlang des Flusses und bewunderten dabei das klare, eiskalte Gletscherwasser. Man konnte sogar all die bunten Steine am Boden des Flusses erkennen!

Maligne Canyon.

 

2.  Wanderung: Empathy Peak (14km)

Am selben Tag nutzen wir das schöne Wetter und entschieden uns für eine weitere Wanderung – es ging hoch hinauf auf den Empathy Peak. Die Wanderung führte uns durch den dichten Wald, es ging steil bergauf und schon bald erreichten wir die Baumgrenze – ab hier war die Aussicht bereits atemberaubend! Wir hatten eine klare Sicht auf die gigantische Gebirgskette der Rockys! Der steinige Weg führte uns bis zur Spitze des Berges, von wo aus wir den Maligne Lake sehen konnten. Ein türkis blauer See in Mitten der Berge – oh wie gern wären wir dort jetzt reingesprungen! Doch wir waren hoch oben und der Rückweg stand uns noch bevor! Doch erstmal genossen wir die Aussicht und schnabulierten einen Müsliriegel. Der Rückweg war steil und anstrengend, unsere Beine waren ganz schön müde und wir freuten uns riesig über die Dusche, als wir am Campingplatz ankamen! Doch was erzählte uns die Dame am Eingang des Campingplatzes??? Keine Dusche??? Im gesamten Nationalpark (sprich die kommenden drei Tage)??? Es gab drei Optionen: schwitzig in die Schlafsäcke (auf keinen Fall!), 20km Fahren und für 5CA$ eine warme Dusche im Fitnessstudio genießen ODER in den drei Grad kalten Gletscherfluss hinter dem Abhang am Campingplatz. Was haben wir wohl gemacht? Ihr kennt uns: Wir sind Sparfüchse! Also rutschten wir den Abhang samt Handtuch und Seife hinunter und tapsten nackt in den Fluss! Adrenalin schoss durch unsere Körper, es war eiskalt und von oben schauten sogar drei Menschen zu, die so taten als fotografieren sie den Sonnenuntergang! In dem Moment war uns das alles egal. Wir fokussierten uns aufs Körper- und Haarewaschen. So kalt es auch war, umso wärmer war es danach im Schlafsack! Also: alles richtig gemacht! Was für ein Erlebnis! 😀

Das Gefühl nach einem anstrengenden Aufstieg!

Achtung Grizzly !!!

Nach einer erholenden Nacht auf dem Campingplatz, ging es am nächsten Tag zur nächsten Wanderung, schließlich müssen die Berge doch bestiegen werden!

3. Wanderung: Edith Cavell (10km)

Die Wanderung hatte es ganz schön in sich! Es ging hoch hinaus auf die Spitze eines Berges, von wo aus man auf einen Gletscher samt Wasserfall und Gletschersee schauen konnte. Doch was wir leider erst oben realisierten: Man hatte bereits von unten eine tolle Sicht und die von oben war nicht sonderlich spektakulärer… Naja, wenigstens haben wir Sport gemacht!  Es ging zwei Stunden sehr steil hinauf und diesmal mit mehr anderen Wanderern, als wir es gestern erlebt haben. Auf dem Weg nach oben, begegneten wir einem Pärchen, die wir schon gestern kennengelernt haben. Moe & Judy aus Ontario genießen ihre Freizeit als Rentner und reisen aktuell durch Alberta, um die ein oder andere Wanderung zu unternehmen. Wir haben uns gut mit ihnen verstanden! Kurz vor Ende der Wandertour haben wir sie wiedergetroffen und ihnen unser kleines Zuhause auf Rädern gezeigt. Aus irgendeinem Grund berichteten wir ihnen auch von unserer magischen Begegnung mit Harold auf Manitoulin Island. Und da Kanada ja sehr klein ist, stellte sich heraus, dass Moe & Harold im selben Atomkraftwerk gearbeitet haben und sich flüchtig kennen. Die Welt ist ein Dorf! 😀

Oh, eine Sache wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten! Auf unserem Weg nach unten, während Bruno & ich schnatternd den Waldweg entlang liefen, wurden wir plötzlich von ein paar anderen Wanderern angesprochen: “Habt ihr auch gerade den Grizzlybären gesehen!?” Ja, ja – dachten wir – die machen sicher Witze! Doch als wir zwei Schritte zurück setzten und in den Wald hineinschauten, sahen wir circa 5 Meter entfernt von uns einen hellbraunen, Beeren fressenden Grizzlybären. Einen echten Braunbären in freier Natur! Aaaaah! Bruno war ganz aus dem Häuschen voller Freude endlich sein absolutes Lieblingstier in freier Wildnis zu begegnen! Ich hingegen erstarrte und bekam etwas Angst… Schwarzbären sind schon krass genug, doch die kann man mit lauten Geräuschen gut von einem fern halten…Doch Grizzlybären… Da hilft nur Tod stellen und beten! Wir hatten Glück und er war nicht interessiert an uns, sondern vielmehr in den saftigen Waldbeeren! Puh, nach einem kurzen Video verkrümelten wir uns schnell in Richtung Auto! Ihr glaubt uns nicht? Schaut euch unten das Video an, da findet ihr den Beweis!

Edith Cavell – Blick auf den Gletscher.

Highway durch die Rockys

Nach der Wanderung gönnten wir unseren Körpern eine kleine Pause und fuhren entlang des Highways Richtung Süden. Da eine atemberaubende Aussicht der Nächsten folgte, machten wir alle 5 Minuten Stop, um die Bilderbuch reife Sicht auf uns wirken zu lassen.

Wer fährt bei dieser Aussicht nicht gern Auto!?

Am Abend kamen wir am Columbia Icefield an, dort suchten wir uns zwischen den Frachtschiffen (so tauften wir die unnormal großen Wohnmobile der Amerikaner) einen Platz für die Nacht. Von hier aus hatten wir eine tolle Aussicht auf den Gletscher und die Eisfelder, welche noch vom Winter zwischen den Bergen erhalten waren.

Versteht ihr, was wir mit Frachtschiffen meinen?

Auf Wiedersehen Jasper & Hallo Banff!

Nach drei wundervollen Wandertagen im Jasper National Park haben wir am 03.09.23 den Park verlassen und sind direkt in den nächsten Nationalpark hineingefahren – dazu mehr im kommenden Beitrag! 🙂 Nun erstmal eine kleine Zusammenfassung vom Abenteuer Jasper National Park! Viel Spaß beim Anschauen!

Heute schon den Moment genossen!?

Mit dir besteige ich jeden noch so anstrengenden Berg!

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