Regen…Regen…Regen… seit 05:00Uhr in der Früh! Schnell hat Bruno die Fenster geschlossen, damit es nicht reinregnet. Oh ich hoffe sehr, dass wir vom Regen weitestgehend verschont bleiben, um immer mit Fenster offen schlafen zu können.
Aufgrund des Regens mussten wir unsere Brote für die Zugtour heute und auch das Anziehen & Co alles im Auto erledigen. Ging besser als gedacht!
Als wir um 07:30Uhr zum alten Bahnhof stiefelten, hörte es auf zu regnen und wir konnten unsere Regenklamotten im Rucksack lassen. Der Parkplatz war gut gefüllt mit Autos – der Zug wird wohl ziemlich voll werden! Das alte Bahnhofsgebäude sah richtig schick aus – die dunklen Backsteine wurden mit modernen, schwarzen Schildern geschmückt und nebenan standen alte Züge zur Schau.
Pünktlich um 08:00Uhr morgens kam der alte Dieselzug ins Rollen und wir nahmen bequem auf einem Vierersitz ganz für uns Platz. Die bequemen Ledersitze konnte man sogar weit nach hinten fahren – falls der ein oder andere ein Nickerchen machen möchte! Die Fenster waren riesig und boten eine tolle Aussicht auf die vorbeiziehende Landschaft!
Die ersten Laubbäume in Ontario färben sich bereits herbstlich bunt, das schaute besonders toll aus! Kanada zeigte sich von der besten Seite! Alle paar Minuten kamen wir an einem riesigen See mit kleinen Inseln, Flüssen, Wäldern und kleinen Dörfern vorbei. Der Weg führte uns immer weiter Richtung Norden. Wir lehnten uns zurück, knusperten unsere Brote, genossen eine heiße Schokolade und schauten aus dem Fenster. Vor uns war ein Monitor, der die Sicht des Triebfahrzeugführer anzeigte.
Nach vier Stunden erreichten wir den Canyon. Die Bahnstrecke führte direkt durch die riesige Schlucht hindurch und wir konnten auf beiden Seiten Wasserfälle die riesigen Steinfelsen runterströmen sehen. Was ein Anblick!
Am Zielort angekommen, stiegen wir 333 Treppenstufen hinauf um die Aussicht in die Schlucht, auf den Fluss und zu den Wasserfällen zu genießen. Anschließend spazierten wir noch zu den drei größten Wasserfällen und schauten sie uns von nächster Nähe an. Danach ging es zurück zum Zug, nach ein paar Fotos vor dem alten Gefährt, lehnten wir uns entspannt zurück und genossen die Rückfahrt. Ein kleiner Nap war auch dabei! Hihi!
Als wir wieder in Sault Ste. Marie ankamen, windete & regnete es sehr. Wir vertrieben uns noch ein wenig die Zeit im Suvenirshop, wo ich eine tolle und nicht all zu teure neue Trinkflasche fand. Nach einem kurzen Waschgang in der Starbucks Toilette, kuschelten wir uns ins Bettchen. Gute Nacht Kanada! 🙂
In Canada würde es sich perfekt anbieten, die langen Distanzen von einer zur anderen Stadt mit dem Zug zu bestreiten, doch komischerweise gibt es kaum Zugstrecken! Diese Zugschienen werden ausschließlich für touristische Zwecke zur Canyonfahrt genutzt. Außerdem gibt es noch eine lange Zugstrecke, die von Toronto nach Vancouver führt. Das war es dann aber auch schon… Warum die Canadier nicht mehr in die öffentlichen Verkehrsmittel stecken, verwundert uns sehr. Hier wäre viel Potenzial um umweltfreundlicher und schneller von A nach B zu kommen! Hmmm vielleicht eine gute Business-Idee…
Vorsicht . . der Zug kommt. M.