Gastgeber mit Herz & Seele
Ein weiterer Ort, der uns von unserer lieben Freundin Sophia empfohlen wurde, war der Atitlán See, drei Stunden nordwestlich von Antigua entfernt. Dort hatten wir das Glück bei einer einheimischen Familie zu leben. Wir hatten ein einfaches Zimmer mit Bett und Tisch – vollkommen ausreichend für uns!
Lenscho und seine Frau Elena sind Gastgeber mit Herz & Seele. Man kann mit ihnen zusammen kochen und so mehr über die guatemaltekische Kultur erfahren. Sie haben sich ständig nach uns erkundetet, besonders als sie erfuhren, dass ich mit einer Magen-Darm-Infektion flach lag. Japp… Es hatte mich für einen Tag ganz schön ausgeknockt und ich durfte die Nacht auf dem Klo verbringen. Ein Glück war dies von nicht all zu langer Dauer und am zweiten Tag bereits wieder weg. Schwach war ich dennoch, daher entschieden wir uns für einen entspannten Spaziergang.
San Juan de Laguna
Gelebt haben wir im süßen Örtchen San Juan de Laguna – der gemütlichste Ort am Atitlán See, so finden wir. Die Straßen strahlen voller Malereien und Girlanden mit bunten Hüten & Schirmen schmücken den Anblick nach oben. Hier findet man tolle Restaurants, Cafés und Souvenirshops. Wir waren einfach dreimal im selben Restaurants namens Maja Bistro essen – dort war es aber auch echt lecker! 🙂 Der Weg runter zum Hafen ist definitiv ein Spaziergang wert – hier findet man lauter Kulturwahrzeichen des Ortes. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt!
San Pedro de Laguna
San Pedro, der Nachbarort von San Juan, ist dann schon deutlich lauter & touristischer. Für wenig Geld sind wir mit dem Tuk Tuk nach San Pedro gefahren. Straßenmalerei wird auch hier wieder groß geschrieben und man fühlt sich beim Schlendern durch die Straßen, wie bei einem Kunst-Museumsbesuch! Hier ein paar Schnappschüsse für euch! 🙂
San Marcos de Laguna
Das Bali in Guatemala befindet sich definitiv in San Marcos – einem weiteren Ort am schönen Atitlán See. Hier wimmelt es nur so von Yoga-Palästen, ätherischen Ölen, veganen Cafés und natürlich jeder Menge Hippies!
Wir fanden den Ort nicht so wirklich authentisch… irgendwie passte er so gar nicht zur guatemaltekischen Kultur, wie wir sie kennengelernt hatten. Es wirkte eher wie eine von US- Amerikanern erschaffene Wohlfühloase ganz nach dem Motto – Bali ist zu weit weg, also holen wir es uns etwas näher zu uns!
Doch wo wir auch nicht nein sagen konnten, war der deutschen Bäckerei einen Besuch abzustatten! Endlich… nach fast vier Monaten… RICHTIGES BROT !!! Wir waren im Himmel. Ja, so musste es sein. Und dazu gab es noch selbstgemachte Brombeermarmelade und frischen Kirsch-Streusel-Kuchen !!! Hmmmmm das war so so lecker! Endlich mal wieder richtiges Brot genießen! 😀
Den Streuselkuchen haben wir uns dann auch gleich auf einem nicht weit entfernten Aussichtspunkt, zusammen mit einer flauschigen Katze, die miauend mit uns kommunizierte, schmecken lassen 🙂 Hach, wie schön die kleinen Dinge im Leben doch sein können…
Chichicastenango
Chichicastenago – hier findet jeden Donnerstag & Sonntag der wohl größte und schönste Markt Zentralamerikas statt. So haben wir es zumindest im Internet so erlesen!
Am Sonntag fuhren wir mit einem kleinen Bus und anderen Touristen von San Juan ins zwei Stunden entfernte Chichi (in Guatemala verwendet man gern für alles und jeden Abkürzungen). Der Markt erstreckte sich über mehrere Straßen und kleine Gassen. Von frischem Obst und Gemüse, lebendigen Küken und Hundewelpen bis hin zu Klamotten und selbst gemachten Schmuck war alles dabei. Natürlich durften auch handwerkliche Holzkunst und Webarbeiten nicht fehlen.
Wir probierten vor Ort frische Mango, warme Pupusas und ein Mittagsmahl bestehend aus Reis, Gemüse und in Ei frittiertes Fleisch. Das besagte Mahl, welches mir vermutlich den Magen einen Tag später komplett umdrehte! Lasst uns also nicht weiter an diese Mahlzeit zurückdenken.. Danke! 😀
Kultur & Glauben
In den einzelnen Orten am Atitlán See konnten wir die guatemaltekische Kultur nochmal so richtig erleben. Für die Menschen hier vor Ort, besonders für die ältere Generation, spielt der Glaube eine sehr wichtige Rolle. 95 Prozent der Einheimischen sind gläubig. Am häufigsten vertreten ist auch hier deas Christentum. Ebenso das Tragen der taditionellen Kleidung, welche die bunte kulturelle Vielfalt repräsentieren sollen, ist hier noch stark vertreten. Wir haben die meistens Orte als eher ärmlich wahrgenommen. die Menschen hier geben sich mit den kleinen Dingen im Leben zufrieden, wie zum Beispiel zwei Kinder, die mit einem kaputten Staubsauger auf der Straße spielten. Am Ufer des Sees beobachteten wir die Frauen beim Waschen der Kleidung im Seewasser. Das Leben hier spielt definitiv auf der Straße und nicht mit Netflix und Chips auf der Couch.
Der Kontrast zu Europa ist wirklich enorm. Wir waren dankbar, diese Kultur kennenzulernen!