Das Warten hat ein Ende – Überraschung!

Schon merkwürdig, plötzlich keine Reiseblogs mehr zu schreiben und in derselben Zeitzone zu sein, wie der Großteil unserer Leser. An spannenden Stories mangelt es jedoch nicht, allein über die letzten Tage könnten wir Bücher füllen! Seit über drei Wochen sind wir nun wieder in Deutschland, endlich zuhause seit 18 Monaten Weltreise… Ein Gefühl, dass wirklich niemand nachvollziehen kann, der nicht selbst schonmal diese Erfahrung gemacht hat. Ein Gefühl, was uns bis heute schwer fällt zu beschreiben…

Aber spulen wir doch nochmal zurück zum 20. September 2024, wo unsere lange, lange Reise von Japan nach Deutschland begann.

Nachts in China

Bei einem turbulenten Flug mit Air China ging es am Nachmittag vom Narita Flughafen in der Nähe von Tokyo, zum internationalem Flughafen von Peking in China. Dort erwartete uns dann ein planmäßig acht stündiger Aufenthalt, aus dem aufgrund von Verspätung letztendlich 10 Stunden wurden. Zu unserem Überraschen, konnten wir unsere Handys nicht wie gewohnt benutzen, da China sämtliche Plattformen wie Google, WhatsApp, Instagram oder E-Mail-Accounts boykottieren. Doch Dank unserem IT-Profi für Weltenbummler Robert, bekamen wir über einen VPN doch noch Zugriff und konnten mit Freunden & Familie Kontakt aufnehmen. Die restliche Zeit vertrieben wir uns mit Pizza essen, auf den Wartebänken schlafen (hat nicht so gut geklappt, da es viel zu kalt war) und dem Podcast unserer Freunde Christopher & Natalie zu lauschen (bald auch offiziell verfügbar, seid gespannt). 

Um 04:00Uhr Ortszeit ging es dann endlich los: Boarding completed! 

Gemütlich aber kalt 🙂

Die einfachen Weltenbummler im noblen Genf 

Nach einem wirklich entspannten 11 stündigen Flug von Peking, einmal quer über Russland, nach Genf, kamen wir um 09:00Uhr Ortszeit gut in der Schweiz an. Gena schossen schon kurz vor der Landung Tränen in die Augen, da wir einmal komplett über Deutschland flogen und unserer Heimat so nah, wie lange ich mehr, waren. Dank klarem Himmel an diesem Tag, erhaschten wir einen tollen Blick auf die Brandenburger Felder, Wälder, Seen und ja sogar das Tropical Island haben wir erkennt! Nun waren wir unserer Heimat schon so nah, jedoch mussten wir uns noch einen Tag gedulden, ehe wir wirklich da waren! Da ein Direktflug von Japan nach Deutschland viel zu teuer gewesen wäre, haben wir uns für den längeren, dafür aber wesentlich günstigeren Weg entschieden. 

Nachdem wir in Genf gelandet und gut durch alle Kontrollen kamen, sattelten wir unsere Backpacks auf und machten uns mit der Bahn auf den Weg ins Stadtzentrum. Wusstet ihr, dass in Genf überwiegend französisch gesprochen wird? Die Schaffner hier üben sich täglich in drei Sprachen, da die Durchsagen im Zug auf Französisch, Deutsch und Englisch gehalten werden müssen. Verrückt, oder? 

Als wir mit unseren Backpacks durch die Stadt liefen, wurden uns zwei Dinge besonders stark bewusst. Zum einen genossen wir die angenehmen 25 Grad und die super frische Luft, die durch unsere Nasen zog. Auf der anderen Seite waren wir sehr schockiert von dem großen kulturellen Unterschied im Vergleich zu unseren letzten 9 Monaten in Asien. “Warum gucken alle so grimmig, Bruno?” Uns ist direkt die stressige und angespannte Stimmung aufgefallen. Und dann noch all die Düfte! Überall roch es nach starkem Parfüm, Rauch und Abgas. Die Menschen eilten an uns vorbei, würdigten uns keinen Blick. Es ist nicht so, dass wir diesen Eindruck nicht kennen, dennoch schockierte er uns sehr, da wir in Asien einfach ein ganz anderes Leben auf den Straßen gewohnt waren. 

Da plötzlich auch alles wieder unheimlich teuer war, deckten wir uns mit etwas Brot und Wiener aus dem Supermarkt ein und legten uns anschließend ins Gras. Von dem Park aus hatten wir eine tolle Sicht auf den Genfer See, die Bergkette und die Altstadt. Während wir uns die Sonne auf den Rücken scheinen ließen, knusperten wir am Brot und dösten ein wenig vor uns her. Schließlich waren wir nun schon 30 Stunden wach (kleiner Spoiler: Halbzeit!!).

Guten Appetit!

Kurz bevor unsere Reise weiterging, trafen wir uns noch mit unserem Freund Scott aus Texas. Nun fragt ihr euch sicherlich, wie dieser Zufall zustande kam? Na unsere Welt ist kleiner, als wir denken! Im Juni 2023 haben wir den lieben Scott in Guatemala kennengelernt, im November haben wir ihn dann in Texas besucht und nun reist er zufällig durch Europa und kam heute auch noch zufällig in Genf an, sodass wir uns treffen konnten. Zufall… oder doch Schicksal?

Eine schöne Begegnung!

Aufregung in Prag

Scott brachte uns am Abend noch zum Flixbusbahnhof, dort fuhr der Bus um 20:00 Uhr Ortszeit ab. Wir hatten uns extra Sitzplätze in der ersten Reihe reservieren lassen, doch leider wurde daraus nichts… “Heute keine Reservierungen” sprach der Busfahrer uns auf spanisch recht unfreundlich an. Der Bus war komplett voll, bis auf die letzte Reihe, dort waren noch Plätze frei! Anfangs waren wir davon nicht sonderlich begeistert, jedoch stellte sich die letzte Reihe als gute Schlafmöglichkeit heraus! An Schlaf war dennoch nicht wirklich viel zu denken, dafür waren wir langsam aber sicher ziemlich aufgeregt! Nur noch 16 Stunden, bis wir unser Ziel erreichen würden! Zunächst gab es noch einen allerletzten Umstieg in Prag. Uns trennten nun nur noch 3 Stunden von Dresden. Nach kurzer Dusche im Bahnhofsklo, ging es mit dem nächsten Flixbus weiter. Dresden, wir kommen!

Letztes Selfie in Prag, 58 Stunden unterwegs

Jubelnde Meute

Schon während der letzten Wochen in Japan und ehrlich gesagt auch schon bevor die Weltreise überhaupt los ging, haben wir uns manchmal Gedanken darüber gemacht, wie es wohl sein wird, wenn wir nach Deutschland zurückkehren. Ob uns Freunde und Familie abholen würden? Was werden wir als erstes wahrnehmen, wem als erstes umarmen und wie geht es danach weiter??? All diese Gedanken strömten, besondern in den letzten Stunden Busfahrt durch unsere Köpfe. Während Bruno tiefenentspannt mit mir Schiffe versenken auf dem Handy spielen wollte, fiel es mir schwer, überhaupt noch einen klaren Gedanken zufassen. Und dann sahen wir es plötzlich… das Ortseingangsschild DRESDEN! Wir sind zuhause… Die Namen auf den Straßenschildern, die Häuser und Landschaften, alles war plötzlich so vertraut und die Erinnerungen kamen hoch. In diesem Moment wäre ich am liebsten aus dem Bus gesprungen und hätte jeden Baum einzeln umarmt, an jedem Grashalm geschnuppert und wäre laut schreiend über die Wiesen gerannt. Hallo Heimat!!! Bruno´s Puls war nach wie vor im Ruhemodus. Gott, wie macht dieser Kerl das nur? 😀 

Doch auch sein Herz schlug plötzlich ziemlich schnell, als wir in die Bayrische Straße am Hauptbahnhof einfuhren. Ab diesem Moment schoss alles wie ein Film an uns vorbei, all die Emotionen, Eindrücke und sprachlosen Momente waren plötzlich so gar nicht mehr greifbar. Der Bus hupte, die Meute jubelte und ihr glaubt es kaum, aber erst im zweiten Augenblick wurde uns bewusst: Sie jubeln unseretwegen! All die bekannten Gesichter waren wegen uns am Bahnhof und warteten darauf uns in die Arme schließen zu können… Gena schossen die Tränen ins Gesicht, alle im Bus freuten sich mit uns, jedoch haben wir das nur noch ganz nebensächlich wahrnehmen können. Wir wollten einfach nur noch raus aus dem Bus und hinein in die jubelnde Menge! 

Freunde & Familie von nah und fern hatten sich Zeit genommen, um uns mit wedelnden Fahnen und Willkommensplakaten zu begrüßen. Tränen flossen (nicht nur bei Gena), Körper zitterten und das Lächeln war aus den Gesichtern nicht mehr wegzudenken. Endlich hatten wir all unsere Liebsten wieder ganz nah bei uns! 

Wir sind unheimlich dankbar, für jeden einzelnen, der sich Zeit genommen hat, uns am Bahnhof Dresden zu begrüßen und anschließend bei einem sonnigem Picknick im Großen Garten die ersten Stunden auf deutschem Boden mit uns verbrachte. Schöner hätten wir uns den Start in der Heimat nicht vorstellen können! DANKE <3 

Doch wie läuft so eine 60-Stunden-Reise nun wirklich ab? Das verraten wir euch hautnah! Film ab…

 

Wie geht es jetzt weiter?

In den ersten Wochen zurück daheim prasselten ziemlich viele Eindrücke, Erledigungen, Gespräche und Aufgaben auf uns ein. So richtig angekommen sind wir wohl noch immer nicht, aber das macht nichts! Schritt für Schritt in unserem eigenen Tempo freuen wir uns darauf, all die neuen Herausforderungen zu meistern! Wir freuen uns auch schon sehr, euch alle wiederzusehen. 🙂 

Ob dies nun der letzte Blogbeitrag sein wird? Keine Ahnung, wer weiß das schon! 🙂 

Eure Weltenbummler Bruno & Gena

 

Danke für die tollen Schnappschüsse der ersten Tage in Deutschland! 🙂

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