Pamilacan Island – unser Philippinen Highlight

Der frühe Vogel und so 

Heute morgen, bevor die Sonne den Planeten erhitzte, starteten wir in einer kleinen sieben köpfigen Gruppe mit dem Boot hinaus aufs Meer. Der Hauptgrund dafür: In den frühen Morgenstunden treiben sich hier oft Duzende von Delfinen herum, doch sie verschwinden, sobald die Strömung zu stark wird.

Um das Boot zu erreichen, mussten wir fast einen ganzen Kilometer “ins Meer” hineinlaufen, da die Ebbe das Wasser weit hinaus aufs Meer zog. Wir ergatterten also eine kleine Watt-Wanderung for free! 🙂

Nachdem wir eine Weile aufs offene Meer hinausgefahren sind, tauchten plötzlich einige Boote am Horizont auf. Wir kamen ihnen immer näher. Wer treibt sich denn so früh auf dem Meer herum? Es konnten keine Fischerboote sein, dafür waren viel zu viele Menschen auf den Booten erkennbar. Unser Bootsfahrer schrie plötzlich auf und zeigte in die Ferne. Delfine !!! Da sprangen doch tatsächlich die ersten Schulen (= Gruppe von Delfinen) aus dem Wasser! Doch freuen konnten wir uns leider so gar nicht, denn als auch die anderen Boote die Delfine entdeckten, knatterten plötzlich die Dieselmotoren los und sie versuchten den Tieren zu folgen. Es muss ein Riesen Krach für die Delfine gewesen sein, denn unter Wasser breiten sich Geräusche extremer aus. Die Tiere wurden also regelrecht gejagt um so nah wie möglich an die Delfine heranzukommen. Uns war das jedoch viel zu extrem! Wir waren geschockt und mussten das Geschehen nun leider mit ansehen. Worauf haben wir uns nur hier eingelassen? Haben wir mit der Buchung dieser Tour die Quälerei der Meerestiere unterstützt? Wie kommen wir hier wieder raus?

Mindestens 20 Boote versammelten sich hier auf dem Meer für die Delfinen-Treibjagd…

Unser Kapitän bekam schnell mit, dass wir alles andere als begeistert von dieser Art des Delfine-Erlebnisses waren und kehrte den anderen Booten daraufhin den Rücken zu. Wir fuhren weiter Richtung Süden. Als wir uns immer mehr von den anderen Booten entfernt hatten, geschah plötzlich etwas ganz Besonderes. Die Delfine folgten uns. Wir hatten schon damit abgeschlossen, Delfine aus der Nähe zu sehen und das war auch ok, wenn dafür das Wohl der Tiere geschützt wird. Doch in diesem Fall folgten uns die Delfine ganz von allein, aus freiem Willen und hatten dabei noch Spaß in den Wellen zu spielen. 🙂 

Bruno legte sich richtig ins Zeug! Bei starkem Bootsschwanken und mit halben Kopf im Wasser, ergatterte er ein paar coole Aufnahmen dieser wunderschönen Wesen. Voller Körpereinsatz wurde belohnt und natürlich teilen wir auch diese Aufnahmen ganz exklusiv mit euch! 😉 

 

Schnorcheln mit Schildkröten 

Kurz bevor wir das Ziel der Reise, die Pamilacan Island, erreichten, hatten wir nochmal Gelegenheit am Riff zu schnorcheln. Neben der Tatsache, dass wir hautnah mit einer Meeresschildkröte tauchen konnten, faszinierte uns noch etwas ganz anderes: die Kreativität der Filipinos! Unser Bootsfahrer hatte sich einen Klodeckel mit Panzertap um den Fuß gebunden, um besser zu tauchen. “Mit Flossen schwimmt es sich halt besser!” lächelte er uns zu und sprang vom Boot. Und da soll nochmal jemand sagen, es gibt nicht für alles eine Lösung! 😀 

 

Zu Besuch bei Einheimischen 

Auf der Insel angekommen, wurden wir von einer der dort lebenden Familie herzlich begrüßt. Auf Pamilacan leben rund 1.400 Menschen, nur wenige Touristen können sich auf der Insel aufhalten. Es gibt keine dicken Resorts, Restaurants oder Café. Hier läuft alles noch anders! Bei einem kleinen Insel-Spaziergang lernten wir die Lebensweise der Menschen hier etwas näher kennen. Es gibt keine Supermärkte oder andere Läden. Jeden Mittwoch fahren sie mit einem Gemeinschaftsboot auf die Hauptinsel Bohol, um am Markttag teilzunehmen und Lebensmittel für die Woche zu kaufen. Außer Backwaren, die gibt es bei der kleinen Inselbäckerei jeden Tag frisch! Doch so viel gibt es gar nicht einzukaufen, da sie Hühner, Kühe, Schweine und allerhand Früchte, wie Kokosnüsse, Mangos und Jackfrucht auf der Insel besitzen.

Es gibt eine Grund- sowie eine weiterführende Schule, wo die Kinder bis zur 12. Klasse die Schule besuchen dürfen. Die meisten Kinder verlassen jedoch eher die Schule, um der Familie beim Fischen, Souvenirs basteln oder Kochen zu helfen. 

Die Süßwasserressourcen auf der Insel sind nur begrenz vorhanden, weswegen es einen zentralen Ort zum Wäsche waschen gibt. Auch diesen durften wir besuchen und mit den Einheimischen in Kontakt treten. 

Um Strom zu generieren, haben sie ein mit Diesel betriebenes Aggregat im Zentrum der Insel. Der Dieselmotor treibt einen Generator an, dieser wiederum kann dadurch Strom erzeugen.

Die Insel steckt voller geheimer Sandstränden, saftig grünen Plantagen und kleinen Hüttchen, wo die Einheimischen sich mitten im Paradies ein zuhause geschaffen haben. Fern ab vom Massentourismus konnten wir hier einen Einblick in das authentische Leben auf einer so kleinen Insel, wie es Pamilacan ist, erhalten.

 

Am Ende der kleinen Inseltour kochte die Familie für uns ein leckeres Mittag, bestehend aus fliegendem Fisch, Reis, in Ingwer eingelegtem Kürbis und kandierten Bananen. Authentischer hätte die Tour nicht enden können. 

Wir bedankten uns von ganzem Herzen bei der Familie für dieses tolle Erlebnis. Für uns eines der, wenn nicht sogar DAS schönste Erlebnis auf den Philippinen!

 

Ja wo kommen die denn her? 

Am Abend, auf dem Rückweg vom Abendbrot, wurden wir auf der Straße von zwei Schweizern aus unserem Hostel angesprochen. Sie brauchten Hilfe, denn direkt an der dunklen, stark befahrenden Straße fanden sie drei kleine Katzenbabys. Sie miauten lautstark, wirkten verängstigt und hungrig. Wir warteten eine ziemlich lange Weile und hofften, dass die Mama der drei wieder auftauchen würde… Doch weit und breit war keine Katzenmami in Sicht! Wir konnten sie doch nicht einfach der wilden Straße überlassen! Also beschlossen wir, die süßen Vierbeiner mit zum Hostel zu nehmen. Im Hostel gaben wir ihnen Milch. Wir wissen, dass man Katzen keine Milch anderer Tiere geben sollte, doch es war das Einzige, was wir im Hostel fanden und was sie hoffentlich vor dem Verhungern schützen würde… Während sie die Milch von unseren Fingern leckten, stoppten sie das ängstliche Miauen und lernten uns zu vertrauen. Doch wie soll es jetzt nur weitergehen? Wir können sie ja schlecht auf unserer Reise mitnehmen… Eine Lösung fanden wir nicht wirklich, aber für heute Nacht dürften wir sie beim Nachtwächter lassen. Hier sind sie erstmal in Sicherheit. Gute Nacht! 

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