Mach´s gut Ontario! Vielleicht bis bald…
Es fiel uns nicht gerade leicht, doch am 27.08. wurde es Zeit, die Provinz Ontario zu verlassen und die erste Zeitzone in Kanada zu überschreiten. Nun waren es nicht mehr sechs, sondern sieben Stunden, die wir hinter der Heimatzeit liegen. Von unseren kanadischen Bekanntschaften wurden wir schon vorgewarnt: „Fahrt durch die Provinzen Manitoba & Saskatchewan einfach durch, dort gibt es nicht Spannendes zu entdecken!“ Das wollten wir erst gar nicht glauben, da wir bisher so überwältigt von Kanada sind! Sollte es wirklich mit Überschreitung der Grenze plötzlich trist und langweilig werden?!? Die Antwort fanden wir wenige Minuten nach Grenzüberschreitung heraus: JA! Wo sich einst noch ein wundervoller See an den nächsten reihte und die Steinfelsen den Highway malerisch umrahmten, waren da nun Kornfelder. Feld an Feld. 800 Kilometer. Ab und zu konnten wir den riesigen Getreidemaschinen bei der Arbeit zu schauen, das war dann aber auch schon das Spektakulärste! 😀 Wir entschieden uns schnell, in diesen zwei Provinzen nicht lange zu verweilen und so fuhren wir in zwei Tagen immer entlang des Highways, neben der Eisenbahnschiene, Richtung Alberta – der vielversprechenden Provinz mit den Rocky Mountains. Mittlerweile sind wir geübt darin, längere Strecken an einem Tag zu bestreiten. Wir wechseln uns meistens alle 2 bis 4 Stunden mit dem Fahren ab, hören Hörbuch, singen laut zu unseren Lieblingsliedern mit und genießen die Zeit, den Gedanken freien Lauf zu lassen. Wobei ich mich manchmal sehr zügeln muss, nicht schon die gesamte Hochzeit zu planen. Es macht einfach so viel Spaß und die Vorfreude ist kaum auszuhalten! 😀 Nun gut, ich schweife ab… Es genügen 12 Sekunden, um die 800 Kilometer Autofahrt zu beschreiben, dieses wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten…
Lichtblick in Winnipeg
Okay einen spannenden Ort haben wir dann doch entdeckt – die Stadt Winnipeg! 🙂 Mit einer Einwohneranzahl von 750.000 Menschen ist sie die Hauptstadt Manitobas. Da sie sowieso auf unserer Route lag, machten wir dort Halt um uns ein wenig die Beine zu vertreten. Wir schlenderten durch den mit Sitzmöglichkeiten, Spielplätzen, Sportbereichen und Infokarten wundervoll gestalteten Stadtpark direkt am Fluss.
Leckere Gerüche so weit der Riecher reicht!
Am Ende des Parks befand sich der Forks Market – ein altes Bahnhofsgebäude, welches nun als Markthalle genutzt wird. Die alten Klinkersteine wurden mit modernen Details verziert und die in der Mitte befindenden Sitzmöglichkeiten werden von Essensständen quer über die Kontinente umringt. Hier ist für jeden Geschmack etwas Leckeres dabei!
Wunderschön und doch so verlassen.
Auf dem Rückweg vom Forks Market zu unserem in der Sonne brutzelnden Auto, liefen wir durch Zufall am Bahnhof von Winnipeg vorbei. Das Bahnhofsgebäude sah von außen so wunderschön aus, dass wir nicht anders konnten, als einmal durchzulaufen. Uns begrüßte eine alte Bahnhofshalle, wie aus dem Buche! Die Wände waren creme-weiß bemalt und der Stuck verlieh der Halle einen besonders schönen Charme! Kuppelförmig verlief das blaue Dach nach oben und ließ die Bahnhofshalle in tollem Licht erscheinen. Jeder Fleck war blitzblank sauber und alles wirkte sehr neu… Der Grund dafür: Der Bahnhof wird kaum genutzt. Es fahren lediglich zwei Züge durch Winnipeg. Der Kanadier, welcher von Vancouver nach Toronto und umgekehrt verläuft, sowie der Süd-Nord-Zug von Churchill nach Winnipeg und umgekehrt. Das sehr optimierungsbedürftig ausgebaute öffentliche Verkehrssystem in Kanada ist auch hier wieder stark spürbar gewesen. Eigentlich sehr schade, dass die Schönheit der beeindruckenden Bahnhofshalle kaum gesehen wird. Umso mehr freuten wir uns, diesen Ort durch Zufall entdeckt zu haben. 🙂
Wie verbringt ihr die Zeit bei langen Autofahrten am liebsten? Vielleicht habt ihr noch eine Idee, die wir in den kommenden 4 Monaten Roadtrip noch ausprobieren können! 🙂
Seid lieb gegrüßt und bis bald!